Aus für die Tourismusarbeit
Differenzen zwischen Genusstourismus und Gemeinde über Förderprojekt brachten Ende für Verein.
ST. AEGYD. (tw) Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Genusstourismus St. Aegyd hatte über ein ganzes Jahr mit einem renommierten Tourismusberater einen Masterplan für ein Tourismus-Zukunftsprojekt erarbeitet. Die Wirtschaftsagentur des Landes NÖ, ecoplus, sagte im Oktober 2012 zu, das 352.000 Euro teure Projekt zu 50 Prozent zu fördern.
"Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hat die Gemeinde durch einen Gemeinderatsbeschluss im März 2013 das Projekt fallen gelassen, obwohl sie vorher nachweislich immer dafür war", sagt Anna Willomitzer von der ARGE. Das Fass zum Überlaufen brachte eine Sitzung am Mittwoch vergangener Woche. "Das Land NÖ und der Mostviertel Tourismus wollten den Tourismus in St. Aegyd nicht sterben lassen und sind daher zu einer Besprechung auf der Gemeinde als letzte Chance gekommen. Doch Bürgermeister und Vizebürgermeister haben trotz größtmöglichem Entgegenkommen wie Veränderung der Laufzeit auf fünf Jahre und Reduzierung der Förderungssumme kategorisch abgelehnt und damit der ARGE die Grundlage, die Förderung des Tourismus', entzogen", sagt Willomitzer.
Seit ihrer Gründung vor eineinhalb Jahren habe sich die ARGE, der unter anderem große Gastronomie- und Herbergsbetriebe angehören, mit vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden um den Tourismus in St. Aegyd bemüht. "Durch diese Ablehnung der Förderung sind sehr viel Energie und Engagement vernichtet worden", sagt Willomitzer.
"Es ist richtig, dass der Gemeinderat das Tourismuskonzept der ARGE positiv bewertet und Unterstützung zugesichert hat. Wir haben aber immer betont, dass es sich hier nicht um eine finanzielle Unterstützung handeln kann", sagt Bürgermeister Rudolf Pfeffer. Denn die Gemeinde hätte die Hälfte des Projekts, 176.000 Euro, aus eigener Tasche zahlen müssen. Da keine finanziellen Ressourcen vorhanden sind, sprach man im Dezember bei der NÖ Landesregierung vor. "Der zuständige Beamte bestätigte eindeutig, dass dieses Projekt von der Gemeinde nicht finanziert werden kann und darf", so Pfeffer.
Darüber hinaus stehen der Gemeinde große Investitionen, etwa Sanierung der Gemeindestraßen, bevor. Deswegen habe der Gemeinderat im März 2013 gegen die Gesamtfinanzierung des Tourismusprojekts gestimmt. "Dass sich daraufhin die ARGE auflöste, ist uns unverständlich, denn man kann auch im kleineren Rahmen und ohne diesen enormen finanziellen Aufwand Projekte entwickeln und umsetzen. Wie das funktioniert, kann man bei vielen St. Aegyder Vereinen erfragen", so Pfeffer.
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