Ein Glaserl Wein als Inspiration
ST. VEIT. "Es gibt keinen Raum in unserem Haus, in dem nicht Schnitzereien von mir zu sehen sind", lächelt Heinrich Wochner. "Ich wurde im Krieg geboren und meine Kindheit war geprägt durch meine Gehbehinderung. Damals musste ich hin und wieder meine Fäuste einsetzen, was mir sicherlich seelisches Leid ersparte", erinnert sich der St. Veiter an schlimme Zeiten. Die Tischlerlehre war so ganz nach seinem Geschmack, Arbeit mit Holz, welches auch jetzt im Alter in seinen Händen lebendig wird.
"Ich warte oft mit dem Essen", meinte die Gattin, "aber wenn er mitten in seiner Arbeit ist, darf ich ihn nicht stören".
Kopfarbeit
Manchmal steht ein Glas Wein neben den fertigen oder halbfertigen Objekten. "So ein Gläschen inspiriert mich. Oft nehme ich ein Stück Holz in meine Hand, dann brauche ich meist nur ein paar Striche und das Endprodukt ist in meinem Kopf fertig", erklärt Heinrich Wochner seine große Leidenschaft.
Krippen und Engel
"Relief- und Kerbschnitzen hab ich auch probiert, bin aber bei Figurenschnitzarbeiten geblieben. Jetzt ist ja die Weihnachtszeit, Krippen und Engel haben Hochsaison. Manche Arbeiten verkaufe ich, aus manchen werden Geschenke", so der St. Veiter. Beim Rundgang im Haus tauchen zahllose Tierfiguren, Puppen, sakrale Gegenstände, Schachfiguren und Holzfahrzeuge auf, die Heinrich im Laufe der Jahre fertigte. Manchmal steht sogar seine Gattin Modell, etwa für den Faltenwurf eines Umhanges. "Wir sind seit 57 Jahren verheiratet und ich würde sie wieder heiraten" lacht Heinrich Wochner abschließend.
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