Lilienfeld: Katzenbabys litten bei 35 Grad
Verantwortungslose Tierhalter setzten drei Jungtiere bei brütender Hitze in Lilienfeld aus.
LILIENFELD. Die Bezirkshauptstadt Lilienfeld und ihre Bewohner schwitzten am Mittwoch vergangener Woche bei über 35 Grad an einem der heißesten Tage. Die Klimaanlagen in Autos, Geschäften und Büros liefen auf Höchstleistung. Viele Lilienfelder gönnten sich eine Abkühlung in den Freibädern der Region.
"Wegen Tierschutzgesetz"
Und dann war da noch eine Kartonschachtel mit der Aufschrift "Wegen Tierschutzgesetz", die von bisher Unbekannten in der Hitze stehengelassen wurde. Der Inhalt: drei (noch) lebende Katzenbabys. Nur durch das rasche Einschreiten von tierliebenden Personen hatten die Jungtiere eine Überlebenschance.
Dreiste Straftat
"Das Aussetzen alleine wäre schon schlimm genug, doch es wird noch um die Dreistigkeit getoppt, dass die Täter diese Straftat mit dem neuen Tierschutzgesetz 'rechtfertigen' wollen. "Wir sind fassungslos über solch ein Verhalten", ärgern sich die Pfleger rund um Leiter Mag. Davor Stojanovic beim St. Pöltner Tierschutzverein, die sich sofort um die traumatisierten Vierbeiner kümmerten und sie in den vergangenen Tagen wieder zu Kräften kommen ließen.
Dass es in der Bevölkerung noch Unklarheiten bezüglich der neuen Tierschutznovelle gibt, ist auch im St. Pöltner Tierheim bekannt. Doch Unwissen dürfe nicht zu Qualen für Tiere wie in diesem Fall führen.
Keine Ausreden
"Bei Fragen diesbezüglich (Übergangsfrist, Antragstellung auf Weitervermittlung, etc.) wenden Sie sich bitte an die zuständige Behörde und nehmt dies nicht als Ausrede, um das Aussetzen seiner Tiere zu rechtfertigen", so die St. Pöltner Tierschützer.
Kastrationspflicht
Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen. Hätten sich die Tierquäler an die Kastrationspflicht gehalten, wären die drei Katzenbabys nie geboren worden. "Somit hat der ehemalige Halter dieser Jungkatzen nicht nur seine Verantwortung in diesem Punkt nicht wahrgenommen, sondern beschuldigt dann noch andere Stellen für sein furchtbares Verhalten", ärgern sich Mag. Stojanovic und sein Team.
Die drei Babys, die Lexi, Leonardo und Lauser genannt wurden, erholten sich inzwischen von dem Martyrium und werden an tierliebe Personen weitervermittelt.
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