Nabelschnur Traisental-Bahn
Professor Roland Herold erklärt im vierten Teil unserer Serie die Wichtigkeit der Traisental-Bahn.
BEZIRK (mg). Die im Traisental ansässigen Industriebetriebe werden noch heute teilweise von der Traisentalbahn bedient. So hatten die Feinstahlwerke Traisen AG (heute VOEST-Alpine) einen Gleisanschluss.
Dieser ist bei der Haltestelle Traisen-Markt noch immer zu sehen. Jedoch ist der Anschluss mittlerweile stillgelegt, er wurde an der Werkseinfahrt nach einigen Metern abgebaut. Heute erfolgt der Transport über Lkw, was zu einer zusätzlichen Belastung der B20 führt. Im Werk der VOEST-Alpine Traisen werden Gussteile verschiedenster Art hergestellt.
Ein weiteres Anschlussgleis zweigt zur Firma Fried. v. Neuman ab. Diese Firma ist führend in Aluminium-Fließpressteilen für die Automobil-, Pyrotechnik- und Elektroindustrie. Grundvoraussetzung für die Ansiedelung aller Industriebetriebe im Bezirk war jedoch eine funktionierende Bahnlinie.
St. Aegyd hat auf dem Gebiet der Eisen- und Stahlerzeugung eine lange Tradition. 1825 bis 1918 gab es bereits ein Stahlgusswerk, das Holzkohle-Roheisen, Puddelstahl und Gusseisen erzeugte, ebenso war hier ein bedeutendes Drahtseilwerk angesiedelt, das Feindraht, Drahtstifte und Drahtseile produzierte. Die Gesamtmenge belief sich auf 2.318 Tonnen. Für Personenseilbahnen entwickelte das Werk das so genannte „Herkules-Seil“, das aus siebenfädigen Litzen bestand.
In den folgenden Jahren haben sich die Firmen und Produkte aufgrund der wirtschaftlichen Situation geändert. So stellt die Firma Teufelsberger heute Seilbahn-, Bergbau- und Kranseile her.
Die Firma „Roth Technik Austria“, die ebenfalls heute auf dem ehemaligen Fabriksareal ihre Produktionsstätte hat, ist führend in Auspuff-Systemen für die Autoindustrie. Auch für diesen Betrieb wäre heute noch ein Gleisanschluss vorhanden.
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