Die Region rüstet auf
Pistole unter dem Kopfpolster
Schusswaffen werden immer häufiger bei Liebesbeziehungen, häuslicher Gewalt und Streitigkeiten eingesetzt.
LILIENFELD. Das Innenministerium berichtet, dass die Bevölkerung in einigen Gebieten aufrüstet, als ob Krieg herrsche. In keinem anderen Bundesland gibt es so viele Besitzer von Schusswaffen und sind so viele Revolver, Pistolen, Gewehre und Schrotflinten amtlich gemeldet wie in Niederösterreich.
Auch die Anzahl der im Haushalt aufbewahrten Schusswaffen erscheint in Lilienfeld hoch.
"Aktuell sind im Bezirk 2.695 Waffen der Kategorie B (Faustfeuerwaffen und halbautomatische Waffen), 4.093 Waffen der Kategorie C (Langwaffen, Büchsen, Flinten) und 312 Waffen der Kategorie A (Schrotgewehre) registriert. Die Anzahl der Kategorie B und C – Waffen ist geringfügig gestiegen, die Anzahl der Kategorie A – Waffen ist gesunken.“,
informiert Bezirkshauptfrau Heidelinde Grubhofer.
Pistole unter dem Kopfpolster
Wie eine aktuelle KFV-Studie (Kuratorium für Verkehrssicherheit) zeigt, gibt es punkto sicherer Verwahrung noch einigen Aufklärungsbedarf. Die meisten Leute benutzen einen Waffentresor, aber einige Waffenbesitzer verwahren ihre Waffen beispielsweise im Nachtkästchen, im Schreibtisch, unter dem Kopfpolster oder unter dem Bett.
Totalverbot ist keine Lösung
Da Lilienfeld der waldreichste Bezirk Österreichs ist, gibt es natürlich viele Jäger.
„Mit dem Erwerb der Jagdkarte ist auch der Erwerb und Besitz einer Langwaffe erlaubt. Bei der Ausbildung zum Jäger wird das Thema Waffe, Handhabung und Sicherheit ausführlich behandelt und auch praktisch geübt.“,
so Martin Schacherl, Bezirksjägermeister Lilienfeld.
„Wie viele Waffen es im Privatbesitz gibt und ob dies einer Neuregelung bedarf, möchte ich nicht beurteilen. Angst ist sicher ein schlechtes Motiv für den Ankauf einer Waffe und geht meines Wissens bei der Behörde als Begründung nicht so einfach durch. Tatsache ist aber auch, dass selbst ein Totalverbot von Schusswaffen kein einziges Verbrechen mit einer Schusswaffe verhindert.“,
fügte er hinzu. Die Polizei ist selbstverständlich auf bewaffnete Konflikte vorbereitet.
„Bei Einsätzen mit Personen mit hohem Gefährdungspotential – sobald eine Waffe verwendet wird – werden die regulären Polizeikräfte von Kollegen der Schnellen Interventionsgruppe der Landespolizeidirektion unterstützt.“,
sagt Manuela Weinkirn von der Landespolizeidirektion Niederösterreich.
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