Brieffreundschaft
Weihnachtspost aus Hainfeld für Austrialien und Neuseeland
HAINFELD. Seit nahezu 50 Jahren begibt sich Josef Gassner eine Woche vor Weihnachten zum Postamt um zwei handgeschriebene Briefe aufzugeben. „Es ist ein anderes Gefühl, sich mit der Füllfeder mitzuteilen, als die Tastatur zu betätigen“, meint er. Die Schreiben des Exekutivbeamten gehen um die Welt an Kollegen in Australien und Neuseeland.
50 Jahre Brieffreundschaft
Als sich 1970 eine Kollegin über die International Police Assosiation an ihn wandte, mehr über die Donau Metropole Wien, Niederösterreich, speziell die Wachau, zu erfahren, kam es drei Monate später zu einem Treffen in Hainfeld, dem im Laufe der Jahre ein zweites folgte. "Ein Geburtstagswunsch ging voriges Jahr mit dem Besuch des Balls der Wiener Zuckerbäcker durch ihre Tochter in Erfüllung", erzählt Josef Gassner.
Sport verbindet
Anders verhält es sich mit dem Brieffreund aus dem neuseeländischen Christchurch. Der Sport war das verbindende Element. Bei einem vorolympischen Meeting der Spiele von München im Jahre 1972 waren beide aktive Leichtathleten und man versprach, in Kontakt zu bleiben. Beharrlichkeit und Interesse hatten auch hier die nahezu 50-jährige Brieffreundschaft als Grundlage.
Schicksalsschläge
Nicht immer meinte es das Schicksal gut mit dem Beamten der neuseeländischen Polizei, der unter anderem für den Aufbau der Sicherheitsverwaltung in Papua Neu Guinea verantwortlich war, denn im Jahre 2006 erfasste ein schweres Erdbeben die neuseeländische Südinsel und auch sein Wohnhaus galt als abbruchreif. Die gesamte Familie zog aufs Land und bewirtschaftet seitdem eine kleine Farm mit Schafzucht und Blick auf den Pazifischen Ozean. "Zwei Kinder sind in der Antarktis mit Forschungsaufgaben tätig und eine Enkelin gehört einer der weltbesten Rudercrews an. Außerdem spielt ein Enkel in der Profiliga des amtierenden Rugby Weltmeisters und das trotz Hochschulstudiums", berichtet der Hainfelder Josef Gassner über seinen Brieffreund. Dessen Gattin hat als Pädagogin einer Elementarschule schon vor 20 Jahren den Kindern das Spinnen, Garnen und Stricken mit Schafwolle beigebracht und ist im Komitee des staatlichen Museums der indigenen Maori Bewohner. Vor fünf Jahren traf man sich schon einmal in Wien. Gefragt, warum er keine Ambitionen für eine Reise nach „down-under“ hat, sagt Gassner, dass er schon viele Einladungen erhalten habe, jedoch Tagesausflüge bevorzuge, es ihm aber ein Vergnügen bereite, den Leuten von weit her unsere schöne Heimat zu zeigen.
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