Covid-19 belastet den Lilienfelder Arbeitsmarkt stark
BEZIRK LILIENFELD. Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Lilienfeld ist gegenüber dem Vorjahr um 541 Personen oder +73,4 Prozent gestiegen und liegt damit auch über dem NÖ Durchschnitt von 69,8 Prozent.
Kurzarbeit
„Wie dramatisch die Arbeitsmarktlage wirklich ist zeigt sich bei der Inanspruchnahme der Kurzarbeit: seit Mitte März haben wir 296 Anträge auf Kurzarbeit für Lilienfelder Betriebe genehmigt. Mit diesem Instrument sichert das AMS Lilienfeld 3220 Arbeitsplätze in Unternehmen des Bezirks“, betont die Geschäftsstellenleiterin Margareta Selch.
„Die Belastung für das Team des AMS Lilienfeld seit Wochen ist enorm. Wir arbeiten auf Hochtouren an der Existenzsicherung der Menschen und Unternehmen in unserem Bezirk. Trotz des großen Andrangs an Kurzarbeit steigt die Arbeitslosigkeit und nicht auszudenken, wie die Arbeitslosenstatistik ohne Kurzarbeit ausschauen würde“, berichtet die Leiterin.
Personal halten
Kurzarbeit ist für die Unternehmen ein Weg, Lohnkosten aufgrund behördlicher Einschränkungen oder zurückgehenden Arbeitsanfalls wegen des Coronavirus sozial verträglich spürbar zu reduzieren. „Mit einer Coronavirus-Kurzarbeit können Kosten reduziert, Einkommen gesichert, Arbeitslosigkeit verhindert und gleichzeitig Personal für die Zeit nach der Krise gehalten werden“, so Selch.
Arbeitsmarktentwicklung
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr betrifft Frauen und Männer in etwa gleichem Ausmaß und auch alle Altersgruppen. Allerdings ist er bei den Jugendlichen mit +135,46 Prozent deutlich stärker als bei den Älteren über 50 (+60,3 Prozent).
Nach Branchen zeigten sich die größten Anstiege an vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr im Verkehrswesen (+97,1 Prozent), in der Beherbergung und Gastronomie (+96,3 Prozent), im Bauwesen (+90,2 Prozent) und in der Erbringung von wirtschaftlichen Dienstleistungen (v. a. Arbeitskräfteüberlassung; +59,1 Prozent).
Stellenmarkt bricht ein
Der Stellenzugang (-89,4 Prozent), die offenen Lehrstellen (-100 Prozent) und der Bestand an freien Jobmöglichkeiten (-39,6 Prozent) sind drastisch zurückgegangen.
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