Stift Lilienfeld: Reliquie des seligen Karl von Österreich eingesetzt
Stücke der Gebeine des letzten österreichischen Kaisers fanden ihren Weg ins Stift Lilienfeld.
LILIENFELD. Im Stift Lilienfeld setzte Abt Matthäus Nimmervoll im Rahmen einer Festmesse zum Hochfest „Mariä Empfängnis“ im Beisein von Karl Habsburg-Lothringen eine Reliquie des seligen Kaisers Karl aus dem Hause Österreich in den Josefialtar ein.
Anlass war das 100-Jahrjubiläum der Antrittsaudienz der Äbte von den Stiften Klosterneuburg, Herzogenburg, Geras, Melk, der Schotten in Wien, Heiligenkreuz und Lilienfeld bei Kaiser Karl I. Es war das letzte offizielle Zusammentreffen einer Delegation von niederösterreichischen Äbten mit einem regierenden Monarchen Österreichs. Die Reliquie bekam das Stift von einem Mitglied der Kaiser-Karl-Gebetsliga geschenkt.
Lilienfeld und Habsburger
Abt Matthäus Nimmervoll hob in seiner Festpredigt den seligen Kaiser Karl als vorbildhaften Familienvater hervor. Er erläuterte den engen Zusammenhang zwischen dem Hochfest der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ und den Habsburgern: Der Habsburger-Kaiser Ferdinand III hatte 1645 während des Dreißigjährigen Kriegs angesichts der drohenden Gefahr durch die heranrückenden Schweden gelobt, einen Marienfeiertag in Österreich einzuführen, wenn Wien vor der Eroberung durch die Schweden bewahrt bliebe.
Abt Matthäus erklärte auch die Verbindung des Stiftes Lilienfeld mit den Habsburgern. Eine Stammmutter der Habsburger, nämlich Cimburgis von Masowien – sie war die Mutter des ersten Kaisers aus der Familie Habsburg, nämlich von Kaiser Friedrich III. - liegt in Lilienfeld begraben. Außerdem hat der Habsburger-Kaiser Leopold II. 1790 das Stift Lilienfeld wiedererrichten lassen, nachdem ein Jahr zuvor dessen Bruder Josef II. das Stift Lilienfeld hatte aufheben lassen.
Viele Habsburger waren außerdem Mitglieder der Lilienfelder Josefi-Erzbruderschaft. Karl, der als Oberhaupt der Familie Habsburg und als Enkel von Kaiser Karl nach Lilienfeld gekommen war, sprach über die „vorbildhaften“ Tugenden des seligen Karl aus dem Hause Österreich. Er hob dessen Familiensinn und dessen Bemühungen für den Frieden hervor. Außerdem erinnerte er an Pater Stephan Sommer vom Stift Lilienfeld, der sich viele Jahre in der Kaiser-Karl-Gebetsliga ganz besonders engagiert hatte.
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