Johann Weberberger Ehrenobmann des Seniorenbundes Leonding ein rüstiger 90er
Johann Weberberger wurde am 24. Juni 1923 in St. Leonhard bei Freistadt geboren und wuchs als 2. von 11 Geschwistern am elterlichen Bauernhof auf. Nach der Volksschule und 3 Klassen Privat-Hauptschule musste er bald als Knecht am Bauernhof des Großvaters kräftig anpacken und war für das Vieh und Waldarbeit zuständig. Da hieß es um 3 Uhr früh aufstehen und das Futter für die Kühe mähen.
Als er 1942 zur Wehrmacht einrücken musste, meldete er sich freiwillig zu den Fliegern, weil damals für 12jährigen Dienst bei der Luftwaffe ein Staatsposten in Aussicht gestellt wurde. Nach der Grundschulung beim Fliegerregiment 52 in Innsbruck, wurde er in Kiesen an der Lahn zum Flugzeugmechaniker ausgebildet. Im Krieg war er mit seiner Einheit in zahlreichen Standorten an der Westfront (Frankreich etc...) bzw. Neuburg an der Donau stationiert und erlebte das Kriegsende in Schleißheim (Bayern). In den letzten Kriegstagen ging es zu Fuß nach München, wo er am 1. Mai 1945 in München/Riem von den Amerikanern gefangen genommen wurde.
In der Gefangenschaft die Ihn in einer wahren Odyssee durch Gefangenenlager in Deutschland und Frankreich brachte, wo er monatelang auch unter freiem Himmel auf dem Feld lagern musste, landete er schließlich in französischer Gefangenschaft und wurde für Holzschlägerungsarbeiten in Südfrankreich, nahe der Schweizer Grenze eingesetzt. Als viele seiner österreichischen Kameraden im Lauf des Jahres 1946 bereits heimfahren durften behielt man ihn als Mühlviertler noch bei den Franzosen gefangen, weil man es offenbar den Russen nicht vergönnte die Heimkehrer in die damals Russische Zone nochmals weiter nach Sibirien etc. zur Zwangsarbeit zu verschleppen. Im Dezember 1946 konnte auch er endlich heimkehren und kam ausgerechnet am 24. Dezember um 21 Uhr in der heimatlichen Stube an.
Nach dem Krieg wurde er als Schlosser in einer Autowerkstatt angelernt (Fa. IFE) und verbrachte dann sein weiteres Berufsleben bis zur Pensionierung 1983 bei den Leondinger Firmen Radkovsky und Primetzhofer.
In Leonding/Doppl kaufte er 1956 seinen Baugrund in der Traunfellnerstrasse, wo er sich selbst ein schmuckes Haus baute, in welches er 1960 einzog.
Nach seiner Pensionierung trat Hans Weberberger 1984 der Ortsgruppe Leonding des Seniorenbundes bei, wo er sich alsbald auch als Sprengelbetreuer für Doppl/Hart und bei der Organisation von Seniorenbund-Reisen etc.. engagierte. Nachdem er sich unter Anderem als Reiseleiter hervorragend bewährt hatte, wurde Hans Weberberger 1995 zum Obmann der Ortsgruppe Leonding gewählt. Die Funktion des Obmannes übte er bis 1999 umsichtig und gewissenhaft aus und stand auch nachher noch als Obmannstellvertreter bis 2002, und Mitglied des Bezirksvorstandes Linz/land zur Verfügung
Hans Weberberger erfreut sich, wie wir anlässlich eines Besuches feststellen konnten, abgesehen von kleineren altersbedingten "Weh-weh-chen", wie ein doch schon etwas nachlassendes Gehör, noch bester Gesundheit und schupft seinen Haushalt, einschließlich der Erhaltung und Pflege des Hauses und des 1500m² großen Gartens noch ganz alleine.
Der Seniorenbund Leonding gratuliert seinem Ehrenobmann herzlich zu seinem neunzigsten Geburtstag und feiert mit ihm am 28. Juni in einer kleinen Feierstunde im Kremstalerhof.
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