Leonding
Anrainer laufen Sturm im Ortsteil Bergham
Für Wirbel in Leonding sorgt derzeit eine Grünlandumwidmung in Bauland im Ortsteil Bergham.
LEONDING. Der Umwidmung des 6.000 Quadratmeter großen Grundstückes sei, laut Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek, eine Vereinbarung mit dem Grundeigentümer vorausgegangen. So hätte dieser der Errichtung des viergruppigen Kindergartens in Doppl – Grund ebenfalls in dessen Besitz – nur zugestimmt, wenn die Stadt ihrerseits die Herausnahme der Flächen in Bergham beim Land OÖ beantragt. „Das wurde gemacht“, so Naderer-Jelinek.
Anrainer wehrt sich mit einer Onlinepetition
Heftige Kritik kommt von der Anrainerschaft. Diese wehrt sich mit einer Onlinepetition.
Wir haben bereits mehr als 280 Unterschriften erhalten. Dies spiegelt das große lokale Interesse wider“, betont Initiatorin Regina Hofstadler-Lienerbrünn. Die Unterstützter fürchten, neben der weiteren Bodenversiegelung von Ackerland sowie dem Verlust von Grünland, dass der Ortsteil Bergham dadurch immer mehr seinen dörflichen Charakter verliere. Zudem hätte sich die Gemeinde mit solch einer Zusage zur Umwidmung als erpressbar von jeglichem Grundbesitzer, der Boden für zukünftige öffentliche Bauten besitzt, gezeigt.
„Keine leichte Entscheidung“
Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Unser Maßstab ist immer, ob diese Widmungsänderungen der Mehrheit der Leondinger Bevölkerung einen Vorteil bringen und die Stadtentwicklung im konkreten Fall Sinn macht", sagt die Bürgemeisterin. Sie verstehe zwar die Bestürzung der Anrainer, sagt aber auch klar: "Wir können nicht die Augen davor verschließen, dass sich unsere dynamische Stadt weiterentwickelt und wir Flächen für öffentliche Gebäude, Kinderbetreuungseinrichtungen, den öffentlichen Verkehr, Radwege oder ähnliches benötigen. Deshalb wird es auch zukünftig nicht anders möglich sein, als punktuell einzelne Umwidmungen durchzuführen", so Naderer-Jelinek.
Die Grünen: „Wir sehen absolut nicht,
was das Projekt mit Stadtentwicklung zu tun haben soll“
Die Grünen, einzige Fraktion im Gemeinderat, die gegen den Beschluss gestimmt hatten, sehen die Sache anders. „Wir sehen absolut nicht, was das Projekt mit Stadtentwicklung zu tun haben soll oder "der Mehrheit der Leondinger Bevölkerung" einen Vorteil bringen soll", so Grünen-Sprecher Sven Schwerer. Die Petition von Hofstadler-Lienerbrünn läuft bis mindestens Mai weiter. "Meine Unterstützer und ich werden weiter versuchen, durch mediale Schritte den Druck auf die Gemeinde zur Rückwidmung des Areals zu erhöhen“, so die Initiatorin.
Weitere Meldungen aus dem Bezirk Linz-Land findet man online auf meinbezirk.at/linz-land
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