Tempo 140 auf A1
Ein Jahr Tempo 140 auf Westautobahn

<f>Auch nach einem Jahr scheiden</f> sich beim umstrittenen Pilotversuch Tempo 140 auf der A1 die Geister. | Foto: cpw83/panthermedia
  • <f>Auch nach einem Jahr scheiden</f> sich beim umstrittenen Pilotversuch Tempo 140 auf der A1 die Geister.
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Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner zieht positive Bilanz. Das sehen nicht alle so.

BEZIRK (red). Am 1. August 2018 startete der Pilotversuch Tempo 140 – initiiert vom ehemaligen Verkehrsminister Norbert Hofer FPÖ – auf einem 32 Kilometer langen Teilstück der A1 zwischen Haid und Sattledt. Kritik gab es dabei schon im Vorfeld. Von einem "absolut falschen Signal" sprach etwa Umwelt-Landesrat Rudi Anschober.

"Positive Entwicklung"

Jetzt, rund ein Jahr später, zieht Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner Bilanz: Und die fällt positiv aus. „Die Auswertungen der Tempo 140 Teststrecke zwischen dem Knoten Haid und Sattledt untermauern die Beibehaltung des teils harsch kritisierten Projekts“, so Steinkellner. Die veröffentlichten, unabhängigen Gutachten würden laut dem FP-Landesrat eine gute Entwicklung zeigen. So konnte keine Erhöhung der Grenzwerte in Sachen Luftqualität gemessen werden und die Zunahme des Kohlendioxids und der Stickoxide liege bei geringfügigen ein bis zwei Prozentpunkten.
„Die Ergebnisse des Pilotversuchs zeigen vor allem eine positive Auswirkung auf die Verkehrssicherheit. Das freut mich besonders“, so Steinkellner. Verglichen mit dem Zeitraum zwischen 2014 und 2017 sank die Zahl der Unfälle von zuvor durchschnittlich 1,2 auf 0,5 pro Jahr.

Verfehlung des Klimaziels

Weniger euphorisch sieht der Österreichische Verkehrsclub VCÖ die Ergebnisse. Selbst wenn an den Messstationen keine Auswirkung auf die Feinstaubkonzentration festgestellt wurde und es bei den Emissionen der Fahrzeuge nur eine marginale Zunahme bei Kohlendioxid und Stickoxiden gibt, sei dies kein Grund zum Jubeln. „Auch wenn sie gering ausfällt, ist eine Zunahme des CO2-Ausstoßes eine klare Verfehlung des Klimaziels. Österreich hat sich verpflichtet, die Emissionen um gut ein Drittel zu reduzieren“, unterstreicht Christian Gratzer vom VCÖ. 

Öff-Ausbau gefordert

Kritik kommt auch von den Grünen. „Es ist bemerkenswert, dass die Klimakrise offensichtlich beim Verkehrslandesrat nicht angekommen ist. Denn dann würde er sich nicht darüber freuen, dass der Ausstoß von CO2 und Stickoxiden minimal gestiegen ist“, betont Ralph Schallmeiner von den Grünen Wels-Land. Er legt Steinkellner nahe, den Test abzubrechen und sich für eine innovative Verkehrspolitik stark zu machen. "Das würde aus meiner Sicht eine Verdichtung der Öffi-Takte, einen Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes bei gleichzeitiger Einführung eines 365-Euro-Öffi-Tickets bedeuten“, betont der Grüne.

Keine große Veränderung für Polizei

Für die Polizei hat der Pilotversuch derweil keine großen Auswirkungen nach sich gezogen. "Im Grunde hat sich nicht viel geändert, weder was die Unfallzahlen noch was die Geschwindigkeitsübertretungen anbelangt", erklärt Klaus Scherleitner, Leiter der Landesverkehrsabteilung. Man habe im vergangenen Jahr auch nicht verstärkt die Geschwindigkeit zwischen Haid und Sattledt kontrolliert. Auf Seiten Allhamings, auf dessen Gemeindegebiet sich ein guter Teil der Strecke befindet, hält man sich mit Aussagen bedeckt. Man wolle die Bilanz von Steinkellner nicht kommentieren, heißt es aus dem Rathaus. Die A1 bei Haid ist mit 5.066.540 Lkws (zwischen 1. Jänner und 30. November 2018) der Autobahnabschnitt mit dem meisten Lkw-Verkehr auf der Westautobahn.

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