Irre Flucht vor der Polizei
Extremraser wegen mehrfachen Mordversuchs angeklagt

- Foto: fotokerschi.at/antonio Bayer
- hochgeladen von Klaus Niedermair
In der Nacht auf den 31. Jänner hat sich ein 20-jähriger Autofahrer eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei von Wels bis nach Traun geliefert. Diese endete an der Trauner Kreuzung in einem schweren Unfall samt teils schwerverletzter Personen – MeinBezirk Linz-Land hat darüber berichtet. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Die Anklagebehörde bestätigte, dass die Beifahrerin, die einschreitenden Polizisten sowie mehrere Verkehrsteilnehmer als Opfer geführt werden.
LINZ-LAND. Eine Verkehrszivilstreife wollte den Pkw-Lenker im Bereich Wels-Wels anhalten, da dieser eine Sperrlinie überfahren hatte. Der 20-jährige ungarische Staatsangehöriger aus Linz, hielt kurz an, beschleunigte aber wieder abrupt und setzte seine Fahrt auf die A 8 in Richtung Passau fort. Er raste mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h durch den nebeligen Zentralraum Oberösterreichs.
Ungebremst in Autos gekracht!
Kurz vor der Trauner Kreuzung näherte sich der junge Raser mehreren stehenden Fahrzeugen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 160 km/h und fuhr fast ungebremst auf diese auf.
Drei Pkw, darunter ein unterstützender Zivilstreifenwagen der Polizeiinspektion Ansfelden wurden weggeschleudert und fünf Personen teilweise erheblich verletzt. Der 20-Jährige und seine Beifahrerin wurden festgenommen und in weiterer Folge ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert. Am Pkw befanden sich entfremdete Kennzeichen und der 20-Jährige war nicht im Besitz einer Lenkberechtigung. Der Wagen gehörte seiner Mutter.
Bedingter Tötungsvorsatz
für die Staatsanwaltschaft
„Wir gehen aufgrund der Fahrweise zumindest von einem bedingten Tötungsvorsatz in mehreren Fällen aus“, bestätigt Silke Enzlmüller, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels. Ein Video soll die wilde Fahrt des 20-Jährigen zeigen. Enzlmüller weiter: „Der Beschuldigte gibt zu, dass er Angst gehabt habe, dass schwere oder gar tödliche Unfälle passieren könnten. Er sei aber weitergefahren, weil er befürchtete, dass er seinen Führerschein, der ihm bereits früher abgenommen worden war, noch länger nicht zurückbekommen würde und man ihm womöglich auch den Wagen abnehmen würde.“
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