Feuerwehrübung zeigt gefährlichen Wassermangel!

- hochgeladen von Erwin LEIMLEHNER
Alarmstufe 2 Übung zeigt, das im Stadtteil Fleckendorf in der Stadtgemeinde Ansfelden ein gravierender Wassermangel herrscht, der die Schlagkraft der Feuerwehren massiv einschränkt.
Am 19. September 2015 fand beim Jahl-Gut der Familie Schedlberger in Fleckendorf / Ansfelden eine großangelegte Feuerwehrübung statt, bei der es unter anderem darum ging zu verdeutlichen, dass die Versorgung mit Löschwasser in dieser Gegend unzureichend ist.
Dazu wurde durch OAW Michael Stotz die Übungsannahme, dass ein Brandstifter die Maschinenhalle anzündete und dabei mehrere Personen Rauchgasvergiftungen erlitten, bzw. durch den Brand schwer verletzt wurden, ausgearbeitet. die Übung verlief, ähnlich wie im Ernstfall, die ersteintreffenden Feuerwehren begannen nach der Lageerkundung, einerseits mit der Bergung der verletzten Personen aber auch mit der Brandbekämpfung an sich.
Da die Tanklöschfahrzeuge aber nur eine begrenzte (für Großschadensereignisse wie den Brand eines landwirtschaftlichen Objekts unzureichende) Wassermenge mit sich führen, wurde sogleich begonnen, vom ca. 300 Meter entfernten Wambach eine Löschwasserversorgungsleitung zu errichten. Am Tag der Feuerwehrübung führte der Wambach genügend Wasser, um die Versorgungsleitung zu errichten. Aber in heißen Sommern, wo es oft mehrere Wochen nicht regnet, verkümmert der Bach zu einem kleinen Rinnsal, bei dem das Wasser zusätzlich gestaut werden muss, um hier annähernd eine Löschleitung errichten zu können. So war es erforderlich, eine weitere Löschwasserversorgungsleitung aus dem Ortsteil Ansfelden über eine Länge von ca. 1600 Meter zu errichten. Für die Errichtung einer derart langen Schlauchleitung, sind rund 90 B-Schläuche und 7 Feuerwehrpumpen erforderlich gewesen. Letztlich zeigte diese Übung auch, dass der Hydrant im Stadtteil Anfelden, von welchem das Wasser entnommen wurde, nicht die erforderlichen 800 l/min liefern kann, sondern lediglich ca. 600 l/min, wodurch es zu weiteren Engpässen bei der Wasserversorgung kam.
Da es sich hier um eine Übung handelte und während der Dauer der Errichtung für die Wasserversorgungsleitung die am eigentlichen Brandplatz benötigten Feuerwehrleute keine unnötigen „Stehzeiten“ haben sollten, wurden noch weitere Übungsszenarien eingebaut. So verletzte sich ein Kind beim Spielen im Heustadl, als es durch einen herabfallenden Heuballen eingeklemmt wurde. Zur Rettung des verunfallten Kindes aus dem verrauchten Gebäude wurde nun technisches Gerät wie Hebekissen unter Vornahme schwerer Atemschutzgeräte verwendet. Da die Arbeit unter schwerem Atemschutz (Luftversorgung durch Luftflaschen und Schutzmaske; Gerätegewicht ca. 25 kg) für die Einsatzkräfte auch eine hohe physische Belastung darstellt, „kollabierte“ im Zuge der Rettungsarbeiten dann ein Atemschutzträger, welcher zusätzlich durch einen weiteren Trupp gerettet werden musste. Alle verunfallten und geretteten Personen wurden anschließend dem Team des Roten Kreuzes Traun übergeben. Diese waren mit drei Fahrzeugen ebenfalls am Übungsgeschehen beteiligt und hatten alle Hände voll zu tun.
An dieser angelegten Großübung nahmen insgesamt 99 Feuerwehrfrauen und – männer der Feuerwehren: Ansfelden, Asten, Ebelsberg, Freindorf, Nettingsdorf, Nettingsdorf-Papier, Pucking-Hasenufer, St. Marien, sowie das Rote Kreuz Traun mit 10 Sanitäterinnen und Sanitätern teil.
Diese Übung zeigte auch, dass da und dort Verbesserungen möglich sind und so konnten weitere wichtige Lehren gezogen werden.
Bürgermeister Manfred Baumberger, VzBgm Karl Pichler sowie die Referentin für das Feuerwehrwesen der Stadtgemeinde Ansfelden Mag. Edeltraud Gallner verfolgten den Übungsablauf. Ebenfalls anwesend waren Abschnittsfeuerwehrkommandant BR Reinhold Stotz, sowie Bezirksfeuerwehrkommandant, OBR Helmut Födermayr, sowie als Übungsbeobachter E-ABI Werner Hellrigl, FF-Traun und Günther Schönecker, Kdt. der BTF-Chemiepark, sowie Übungsbeobachter des Roten Kreuzes.
Bürgermeister Manfred Baumberger erwähnte, dass sich dieser Wassermangel in Zukunft verbessern werde, da eine neue Wohnsiedlung geplant sei, wodurch auch die Versorgung mit Wasser besser werden wird.
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