Handel in Linz-Land im Aufschwung
Für manche war Corona ein Turbo
Der Handel im Bezirk erholt sich. Regionale Lebensmittelproduzenten erleben einen Aufschwung.
TRAUN/LEONDING. Am 19. Mai war es endlich so weit: Die Gastronomie öffnete endlich ihre Pforten. Auch im Kultur- und Sportbereich kann ein Betrieb wieder aufgenommen werden – alles natürlich unter Sicherheitsauflagen. Wie sich diese in der Praxis auswirken, wird man sehen. Bereits Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt haben die Händler. Sie sind seit 8. Februar für ihre Kunden da. "Im Großen und Ganzen sehen die Kunden die Maßnahmen ein und halten sich daran. Viele haben es kapiert, dass man ohne eine Testung und Impfung vieles nicht machen kann", erklärt Erwin Iraneck vom Schuhhaus Iraneck in Traun.
Zwei Faktoren für Erfolg
Generell laufe das Geschäft recht gut, was laut Iraneck auf zwei Faktoren zurückzuführen ist: "Zum einen spürt man einen Nachholbedarf bei der Bevölkerung, weil man ja lange nicht einkaufen gehen konnte. Zum anderen haben wir auch das Glück, dass wir zahlreiche Freizeitartikel – vom Wanderbereich bis hin zu Sportschuhen – verkaufen. Hier gibt es aus verschiedenen Gründen bereits einen Lieferverzug", betont Iraneck. Alles in allem sei man auch dank der Hilfszahlungen des Bundes gut durch die Krise gekommen. "Dass wir den ganzen Schaden nicht mit den Unterstützungen ausgleichen können, war klar. Die Hilfe hat so weit gereicht, dass wir keine Existenzängste hatten. Mittlerweile geht es relativ rasch, wenn man ein Ansuchen stellt", so Iraneck.
Fokus auf Regionalität
Gar ein Turbo war die Corona-Krise für die regionalen Lebensmittelproduzenten. "Wir wurden durch die Corona-Krise gestärkt. Ich bin mir sicher, dass wir dadurch zahlreiche neue Kunden gewonnen haben, denen Regionalität wichtig ist", betont Christian Derntl von der Fleischhauerei Derntl in Leonding. "Wenn ich mit anderen Bäckern oder Kollegen spreche, sind wir alle überzeugt, dass die Regionalität einen Schub erfahren hat. Sie wurde in den Fokus gerückt. Das ist sicher eine der positiven Seiten, die wir durch die Corona-Krise erfahren haben", so Derntl.
App vermeidet langes Warten
Um Kundenschlangen vor dem Geschäft – aufgrund der Abstandsregeln – zu minimieren, bietet er seit 1. Jänner über eine App Online-Bestellungen an. An der Theke selbst sind die Leute diszipliniert: "Großteils halten sich die Kunden an die Regeln, natürlich gibt es da und dort Ausreißer. In diesen Fällen nehmen wir die Bestellung vor dem Geschäft auf und bringen die Produkte nach draußen. Diese Möglichkeit besteht aber nur, wenn nicht zu viel los ist", erklärt Derntl.
Gemischt sieht er die Förderungen des Bundes. "Wir haben keine Unterstützungen erhalten. Das Einzige, was wir angesucht haben, war der Zeitraum, wo unsere Mitarbeiter positiv waren und wir deshalb das Geschäft schließen mussten. Diese Unterstützung lässt auf sich warten", so der Geschäftsmann.
Unbürokratisch verlief hingegen das Förderansuchen bezüglich seiner App: "Meine App wurde durch die Regierung in der Höhe von 50 Prozent gefördert. Diese Ansuchen konnte ich selber, ohne Steuerberater, machen und die Förderung wurde rasch ausbezahlt", so Derntl.
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