700 Jahre Nussböckgut
Leondinger Institution feiert Jubiläum
Das Nussböckgut, im Stadtteil Gaumberg gelegen, feiert heuer sein 700-jähriges Bestehen.
LEONDING. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es nachweislich1323, wobei das Anwesen schon weit älter sein dürfte und wohl auf germanische Siedler zurückgeht. Der Hausname stammt vom Wort Nuzpach, auf welches schon im historischen "Passauer Urbar" Bezug genommen wurde. Selbst Hans Kudlich nutzte den Nussböckwald im Rahmen des Bauernaufstandes als Versammlungsort.
Im Wandel der Zeit
Waren in vergangenen Zeiten mehrere Dutzend Bedienstete am Gut beschäftigt, die sich um Vieh und Frucht kümmerten, wurden diese durch die fortschreitende Mechanisierung verdrängt. Spätestens seit dem Beitritt zur Europäischen Union hat ein erneuter Strukturwandel in der österreichischen Landwirtschaft eingesetzt. Betriebe, die in ihrer Flächenstruktur ähnlich oder bescheidener als das Nussböckgut ausgestattet sind, lassen sich nicht mehr durch konventionelle Landwirtschaft im Vollerwerb erhalten.
Spargel am Nussböckgut
Der damalige Eigentümer des Nussböckgutes bewies Pioniergeist, indem er sich auf die Wurzeln des Gutes besann. Um die Jahrhundertwende wurde bereits im Hausgarten des Nussböckgutes Bleichspargel angesetzt, welcher jedoch in den Wirren des ersten Weltkrieges wieder verschwand. Karl Eugen Velechovsky kultivierte bereits 1987 seinen ersten Grünspargel, um ihn gemeinsam mit seiner Frau Andrea direkt ab Hof zu vermarkten.
Weinanbau kommt hinzu
Seit dem Jahr 2003 wächst und gedeiht auch der zweite Hauptbetriebszweig. Zwei Jahre zuvor, 2001, absolvierte Karl Ferdinand Velechovsky sein landwirtschaftliches Praktikum auf einem Weinbaubetrieb in Niederösterreich. Und wiederum besann man sich auf eine längst vergangene oberösterreichische Bewirtschaftungsform und setzte die ersten Weingärten seit circa 200 Jahren in Leonding aus. Als Rebsorte wählte man bewusst die Concordia Traube. Sie ist eine uralte und gegen Pilzkrankheiten resistente Direktträgerrebsorte.
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