Verkehrsbilanz
Linz-Land ist hier traurige Spitze

Für den Biker kam damals jede Hilfe zu spät. | Foto: team fotokerschi
  • Für den Biker kam damals jede Hilfe zu spät.
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Innerhalb Oberösterreichs gab es im Bezirk Linz-Land 2023 mit neun die meisten Verkehrstoten.

LINZ-LAND. Am 14. August 2023 kam es zwischen St. Florian und St. Marien zu einem tragischen Verkehrsunfall. Ein Motorradfahrer prallte damals nach einem riskanten Überholmanöver in den Gegenverkehr, starb noch an der Unfallstelle. Dies war eines von neun Unfallopfern, die im Vorjahr ihr Leben auf den Straßen von Linz-Land verloren. Damit ist der Bezirk trauriger Spitzenreiter in der oberösterreichweiten Statistik, gefolgt von den Bezirken Grieskirchen/Eferding mit acht sowie Ried und Braunau mit je sieben Unfalltoten in 2023. Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang sind laut Jahresbilanz des Infrastrukturressorts OÖ nicht angepasste Geschwindigkeit (29 Prozent) sowie Unachtsamkeit oder Ablenkung (27 Prozent) und riskantes Überholen (12 Prozent).

„Maßnahmen etwa gegen Handy am Steuer“

"Es braucht verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen etwa gegen Handy am Steuer. Hier ist die Bundesregierung gefordert", stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille, verdeutlicht der VCÖ. "Handy-am-Steuer soll daher ins Vormerksystem aufgenommen werden, wie das in vielen EU-Staaten bereits der Fall ist", betont Mosshammer.

„Ablenkung von drei Sekunden“

„Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h und einer Ablenkung von drei Sekunden, in denen man auf das Mobiltelefon anstatt auf die Straße schaut, ist man bereits 42 Meter im Blindflug unterwegs. Laut Schätzungen werden alleine pro Jahr rund 80 Millionen Kurznachrichten versandt. Das entspricht mehr als 14 Mal der Distanz Erde-Mond die man auf Österreichs Straßen im Blindflug unterwegs ist", ergänzt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Es sei deshalb wichtig, das Bewusstsein für die Gefahren der Ablenkung immer wieder zu schärfen.

Hier kracht es am häufigsten

Laut Statistik des Infrastrukturessorts passieren im Bezirk Linz-Land die meisten Unfälle auf Abschnitten der Kremstalstraße sowie der Wienerstraße, was vor allem auf das erhöhte Verkehrsaufkommen zurückzuführen sei.

Um den Bezirk Linz-Land verkehrssicherer zu machen, setzt man auf eine Reihe von Maßnahmen. Dazu zählen eine laufende Evaluierung der gesetzten polizeilichen Maßnahmen in Kooperation mit den betroffenen Gemeinden, Schwerpunktaktionen sowie Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen zur Bewusstseinsbildung und bauliche Maßnahmen.

Ortsumfahrung im Fokus

Mit dem Umbau im Bereich der Anschlussstelle Ansfelden Süd zu einer T-Kreuzung samt Ampelregelung konnte bereits eine weitere Gefahrenstelle umgestaltet und so eine Unfallhäufungsstelle saniert werden. Ganz oben auf der Agenda steht zudem die Ortsumfahrung Haid. Aktuell wird intensiv an der geplanten baulichen Umsetzung gearbeitet. "Aus verkehrssicherheitstechnischer Sicht erwarten wir uns durch die Umsetzung des Großprojektes eine wesentliche Entschärfung dieser Unfallhäufungsstelle", betont Steinkellner.

Insgesamt Unfälle rückläufig

Insgesamt kamen in Oberösterreich im Vorjahr 73 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, sieben weniger als 2022. "Oberösterreich verzeichnet damit den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach 2020 (67) und österreichweit den größten Rückgang an Verkehrstoten. Die Statistik bekräftigt ein geringes Niveau der tödlichen Unfälle im Straßenverkehr. Dennoch ist jeder tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmer schlichtweg einer zu viel“, so Landesrat Steinkellner.

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