"Neue Perspektiven suchen braucht Zeit"
BEZIRK (ros). Nichts ist mehr so, wie es war, wenn der Tod den Angehörigen einen geliebten Menschen raubt. Für viele teilt sich das Leben nach dem Verlust eines geliebten Menschen in ein Davor und ein Danach. Der Alltag ist schwer zu bewältigen und Hinterbliebene sind erst einmal überwältigt von Angst, Wut, Verzweiflung. "Menschen haben unterschiedliche Zugänge und Bedürfnisse hinsichtlich des Umgangs mit ihren Gefühlen. Das gilt natürlich auch für den Bereich Trauer. Vorrangig ist daher weniger, wie getrauert wird, sondern, dass getrauert wird und dass Gefühle wie Traurigkeit und Betroffenheit auch ihren Ausdruck finden dürfen. Trauer steht meist in Verbindung mit Verlust und Veränderungsprozessen. Da geht es verstärkt um Loslassen und darum, neue Perspektiven zu finden. Das braucht Zeit", weiß Klaudia Hones, Lebensberatung-Coaching-Training in Haid/Ansfelden. Das Trauern ist eine individuelle Angelegenheit. Manche können den Verlust allein bewältigen, manche brauchen Unterstützung. Wann ist nun Hilfe nötig? "Hält Trauer zu lange an ohne Ausblick auf Verbesserung, fühlt man sich durch die Schwere der Gefühle in seinem täglichen Tun eingeschränkt, kapselt man sich ab und zieht sich zunehmend von Leben außerhalb der eigenen vier Wände zurück, dann ist es empfehlenswert sich Unterstützung zu holen".
"Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche sondern der bewusste Schritt, eine Situation möglichst gut und rasch zu verändern", so Hones. "Folgende Anregungen können den Trauerprozess zwar nicht verhindern jedoch erleichtern: Nehmen Sie sich Zeit um bewusst ihre Gefühle zuzulassen. Das gelingt am ehesten in einem geschützten Rahmen, in dem sie sich ganz auf sich konzentrieren können und auf niemanden Rücksicht nehmen müssen. Bewegung bringt nicht nur den Körper in Gang sondern schafft auch geistige Bewegung. Belastendes kann so gedanklichen Ausdruck finden und ins Fließen kommen. Zudem schafft Bewegung im Freien auch neue Eindrücke. Wenn möglich, suchen Sie sich jemanden, dem sie von Ihren Gefühlen und Ihrer Situation erzählen können. Sich Belastendes von der Seele zu reden befreit. Gibt es niemanden, bringen sie ihre Gedanken und Gefühle zu Papier".
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