So erfinderisch sind unsere Schüler

LEONDING, TRAUN (mig). Insgesamt haben sich heuer 356 Schüler mit 142 Projekten zu Österreichs größtem HTL-Wettbewerb "Technik für's Leben" angemeldet. Die HTL Leonding gewann im Jahr 2010 den Preis. Damals entwickelten zwei Schüler ein tragbares EKG, das die Herztätigkeit auf einem USB-Stick aufzeichnet. Auch heuer hat man wieder ein Projekt eingereicht. Unter den Diplomarbeiten des vergangenen Semesters waren ein "ESA Visualizer", wobei die Satellitendaten der European Space Agency (ESA) auf einer virtuellen Kugel mithilfe eines Tools der NASA angezeigt werden. Und im Zuge der Diplomarbeit "Bioimpedanzanalyse" entwickelten Schüler ein Gerät, mit dem man den menschlichen Körper durch Messung des elektrischen Körperwiderstandes auf seinen Fett- und Wasseranteil untersuchen kann. "Diese Projekte sind das Kerngeschäft der HTL", sagt Wolfgang Holzer, Direktor der HTL Leonding, "sie dokumentieren den engen Kontakt zur Wirtschaft." Die Wirtschaft tritt an die Schule heran und bittet um Umsetzung von Projekten. "Wichtig für die Schüler ist, dass es sich um Projekte handelt, die wirklich gebraucht werden", so Holzer, "dabei dürfen die Schüler auch scheitern. Warum ein Projekt nicht funktioniert, ist genauso wichtig zu erfahren, wie warum es funktioniert."

Maturanten der HTL Traun arbeiten an einem schuleigenen Projekt. Ziel ist es, mindestens die Hälfte der im Schulbetrieb benötigten Energie mit einer Photovoltaikanlage selber zu erzeugen. Außerdem entwickeln Schüler eine Android-App, welche im angezeigten Bild der Smartphonekamera die wesentlichen Daten der sichtbaren Berggipfel einblendet. Dazu soll keine online-Verbindung notwendig sein. "Im Rahmen der Diplomarbeit sind die Kenntnisse mehrerer Ausbildungsbereiche einzubringen", meint Doris Steidle, Direktorin der HTL Traun, "sodass damit die praktische Anwendung eines weit gefächerten Ausbildungsspektrums nachgewiesen wird."