"Verschenken aber nicht verschulden"
Wie man zum Weihnachtsfest nicht in die Schuldenfalle tappt

Die Schuldnerhilfe rät von Weihnachtseinkäufen mit Kreditkarte ab – oft geht der Überblick über die Ausgaben verloren.  | Foto: PantherMedia - AntonioGuillem
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  • Die Schuldnerhilfe rät von Weihnachtseinkäufen mit Kreditkarte ab – oft geht der Überblick über die Ausgaben verloren.
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Viele Menschen verschulden sich zu Weihnachten. Die Schuldnerhilfe OÖ gibt Präventionstipps.

LINZ-LAND. Spätestens mit der Eröffnung der traditionellen Christkindlmärkte kann man sich dem Sog der konsumreichen Adventzeit kaum noch entziehen. Einkaufsstraßen und Shopping Malls erstrahlen in weihnachtlichem Glanz, ihre Schaufenster locken mit reizvollen Angeboten, die uns an unsere Großzügigkeit erinnern.

Doch aufgrund der anhaltenden Teuerung ist die finanzielle Situation in vielen Haushalten angespannt, wie Ferdinand Herndler, Geschäftsführer der Schuldnerhilfe OÖ, bestätigt: „Durch die hohen Kosten für Wohnen, Heizen, Transport und Lebensmittel ist bei vielen Menschen das ohnehin knappe Haushaltsbudget aus den Fugen geraten. Besonders hart trifft es jene mit einem geringen Einkommen.“ Eine Trendumkehr sei in den kommenden Monaten nicht absehbar. „Wir gehen davon aus, dass ein Sinken der Preise nicht so bald zu erwarten ist.“

Ferdinand Herndler von der Schuldnerhilfe OÖ. | Foto: Foto: Herndler
  • Ferdinand Herndler von der Schuldnerhilfe OÖ.
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Ratenzahlungen trügerisch

Wer beim Geschenkekauf leicht den Überblick verliert, kann mit einfachen Grundregeln ein böses Erwachen aus der Weihnachtsromantik vermeiden. So rät die Schuldnerhilfe, sich vor den ersten Einkäufen bewusst ein Budget festzulegen und sich an dieses auch zu halten. Sinn mache es jedenfalls, sich mit Verwandten und Bekannten abzusprechen und angemessene Beträge zu definieren. Der Faktor Zeit spiele für eine bewusste Kaufentscheidung ebenso eine Rolle. „Gehen Sie entspannt einkaufen und vermeiden sie starke Einkaufstage. Planen Sie schon vorher, was Sie wem schenken und verzichten Sie auf Spontankäufe“, ergänzt Werndler.

Besonders trügerisch können Angebote mit Ratenzahlungen sein. „Geschenke um 300 Euro auf 36 Raten sind nicht sinnvoll, denn das Christkind hat ein Intervall von zwölf Monaten. Das heißt, man zahlt die nächsten zwei Weihnachten noch die Raten für die Geschenke von diesem Jahr. Die geringen Ratenhöhen erscheinen auf den ersten Blick günstig, diese erhöhen aber die monatlichen Fixkosten.

Wenn es ohnehin schon knapp ist, können Ratenzahlungen die Finanzen endgültig kippen lassen. Wer von Schulden- oder Überschuldungsproblemen betroffen ist, sollte sich möglichst früh an die Schuldnerhilfe wenden. Experten helfen bei der Finanzplanung des Haushaltsbudgets, bei der Verbesserung im Umgang mit Geld in privaten Finanzfragen beziehungsweise der Schuldenprävention.

10 Tipps für den Geschenkekauf

Wer sich beim Weihnachts-Shopping an diese zehn Spielregeln hält, ist vor unliebsamen Überraschungen gefeit.

  1. Legen Sie sich vorab ein Budget zurecht und halten Sie sich an dieses.
  2. Passen Sie die Ausgaben an Ihre Möglichkeiten an.
  3. Vermeiden Sie Spontankäufe: Planen Sie schon vorher, was Sie wem schenken.
  4. Gehen Sie entspannt einkaufen und vermeiden Sie die starken Einkaufstage. Wer sich die nötige Zeit nimmt, trifft meist bewusstere und bessere Kaufentscheidungen.
  5. Vermeiden Sie Ratenzahlungen: Neben Zusatzkosten kommen auf längere Zeit monatliche Belastungen durch die Teilzahlung auf Sie zu.
  6. Zahlen Sie bar und vermeiden Sie vor allem Einkäufe mit Kreditkarte, um den Überblick zu bewahren
  7. Etwas schenken, das wenig oder gar nichts kostet? Das geht! Schenken ist nicht gleichbedeutend mit kaufen. Seien Sie ruhig kreativ!
  8. Reden Sie mit Ihren Liebsten und legen Sie gemeinsam angemessene Beträge fest, die Sie füreinander ausgeben wollen.
  9. Überziehen Sie nicht Ihr Konto für Geschenke. Die Kontoüberziehung ist ein teurer Kredit und es dauert oft viele mühsame Monate um wieder ins Plus zu kommen.
  10. Heben Sie Rechnungen und Kassazettel gut auf, um Waren nach Weihnachten zurückgeben oder umtauschen zu können, wenn dies nötig ist.

Die Schuldnerhilfe OÖ ist ein unabhängiger, gemeinnütziger, überparteilicher in Oberösterreich tätiger Verein, der 1979 gegründet wurde. Wir erbringen professionelle Dienstleistungen als staatlich anerkannte Schuldnerberatungsstelle im Sinne der Insolvenzordnung sowie als anerkannte Familienberatungsstelle nach dem Familienberatungsförderungsgesetz. Unsere Leistungen werden finanziert vom Sozial-Ressort des Landes Oberösterreich und dem Bundeskanzleramt Sektion Familie und Jugend.

Alle Angebote der Schuldnerhilfe OÖ auf schuldner-hilfe.at

Die Schuldnerhilfe rät von Weihnachtseinkäufen mit Kreditkarte ab – oft geht der Überblick über die Ausgaben verloren.  | Foto: PantherMedia - AntonioGuillem
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