„Sinnlose Flächenversiegelung beenden”
Peter Öfferlbauer: „JUNGE Liste” für Paschinger Gemeinderat
Der 29-Jährige Unternehmer Peter Öfferlbauer ist seit 2015 in der Paschinger Kommunalpolitik tätig und tritt am 26. September mit seiner „JUNGEN Liste” zur Gemeinderatswahl an.
PASCHING. Welchen Herausforderungen er sich widmen möchte, was sein erklärtes Wahlziel ist und wie er die Paschinger von seinen Ideen überzeugen möchte, hat er uns im Interview verraten:
Was verbinden Sie mit der Gemeinde Pasching?
Pasching bedeutet für mich in erster Linie Heimat. Hier habe ich Familie, hier wohnen meine Freunde, hier habe ich meine Frau kennengelernt. Ich empfinde es wirklich als Privileg, hier geboren zu sein und aktiv mitgestalten zu können.
Warum kandidieren Sie für das Amt des Paschinger Ortschefs?
Ich bin der Meinung, dass ich in den ersten sechs Jahren im Gemeinderat als Einzelkämpfer extrem viel umsetzen konnte. Das möchte ich nun, zusammen mit einem kompetenten und motivierten 19-köpfigen Team, auf ein neues Level heben. Mit meinem abgeschlossenen Jus-Studium, meiner Erfahrung in den Gremien und meiner Empathiefähigkeit möchte ich in Pasching eine zukunftsorientierte Politik für alle Generationen umsetzen.
Wo sehen Sie in Pasching Verbesserungspotenzial?
Pasching ist in den letzten Jahrzehnten zu schnell gewachsen. Wir müssen den von Rot und Schwarz betriebenen Wohnbau in seiner exzessiven Erscheinungsform sowie generell die sinnlose Flächenversiegelung beenden und der Infrastruktur Gelegenheit geben, nachzuziehen. Daneben braucht es endlich tragbare Verkehrs- und Anrainerlösungen, denen man sich mit Mut zur Detailarbeit widmen muss. Auch wollen wir als Mitbürger-Bewegung die Mitbestimmungsmöglichkeiten verstärken und dort, wo es sinnvoll ist, auch bindende Volksbefragungen abhalten. Diese sind in der Gemeindeordnung vorgesehen, wurden bislang aber nicht eingesetzt.
Die Gemeinderatswahlen sind in wenigen Wochen, am 26. September. Wie wollen Sie bis dahin die Bürger von sich überzeugen?
Ich habe unter anderem bereits über 2.400 Haushalte besucht, dazu stehen wir in ständigem Dialog mit den Mitbürgern. Wir werden als Junge Liste Öfferlbauer sehr gut angenommen, es ist eine regelrechte Euphorie spürbar. Mit 19 Kandidaten stellen wir schon beim ersten Antreten die drittmeisten aller Fraktionen. 200 Paschinger haben aktiv mein Buch angefordert, es herrscht eine unbeschreibliche Aufbruchstimmung rund um die Liste.
Welches Wahlziel haben Sie sich persönlich gesetzt?
Es deutet alles darauf hin, dass wir die große Überraschung der Wahl sein werden. Als Team streben wir ein prozentuell zweistelliges Ergebnis an, ich traue uns darüber hinaus zu, dass sich das, was bei der Anzahl der Kandidaten begonnen hat, auch im Ergebnis niederschlägt und wir die neue drittgrößte Kraft in Pasching werden. Was die Bürgermeisterwahl angeht, würde ich mich sehr über den Einzug in die Stichwahl gegen den ÖVP-Kandidaten Markus Hofko freuen. Ich bin der Einzige meiner Mitstreiter, der einen überparteilichen Schulterschluss herbeiführen und den ÖVP-Kandidaten ernsthaft fordern kann.
Warum braucht es in Pasching eine junge Liste?
Pasching braucht eine zukunftsorientierte Politik, an der alle Generationen gemeinsam arbeiten. Wir motivieren auch, aber nicht ausschließlich, junge Menschen, aktiv mitzugestalten. Wir wollen mit allen Fraktionen gut zusammenarbeiten und Pasching mit klarer Vision, Fleiß und Menschlichkeit jeden Tag besser machen.
Wieso haben Sie diese junge Liste gegründet?
Ich habe in meiner Jugend selbst erlebt, wie schwer es ist, in einer Partei mit Visionen, Träumen und Vorstellungen gehört zu werden. Junge Leute wollen nicht mehr in einer ideologisch aufgeladenen Parteijugend Klinken putzen, sondern anpacken und aktiv mitgestalten. Ich bin sehr froh, dass mittlerweile Mitbürger aus allen Generationen bei uns mitarbeiten.
Sie haben sich in der Vergangenheit vor allem für die jungen PaschingerInnen eingesetzt, welche Projekte möchten Sie in Zukunft für diese Zielgruppe umsetzen?
Parallel zu den vielen generationenübergreifenden Themen haben wir uns viel für die Jugend vorgenommen. Wir wollen je ein Jugendzentrum in Pasching und Langholzfeld schaffen, Heimfahrtsbeihilfen für Paschinger Studierende sowie Startwohnungen am Bestand erwirken. Ganz dringend braucht es neben einem besseren Freizeitangebot infolge der Krise eine ausreichende Möglichkeit zur psychischen Betreuung für Jugendliche in der Gemeinde.
Wie erleben Sie den Wahlkampf bis jetzt? Wie schwierig ist es ohne Parteienförderung gegen die „Großen” anzutreten?
Begünstigt durch die öffentliche Förderung haben die Parteien natürlich ihre Möglichkeiten genutzt und offensiv geworben. Mit unserem speziellen Weg der steuergeldfreien Wahlwerbung - wir bezahlen alles aus eigener Tasche – sowie der transparenten Offenlegung unseres Kontos, konnten wir uns hier aber umso besser abgrenzen und aufzeigen, dass es auch anders geht. Viele Mitbürger honorieren das, wir sind hier gerne die Antithese.
Wo sehen Sie als Politiker die Trennlinien zur Medienwelt? Sollen Politiker selber Nachrichtenportale betreiben?
Politiker sind längst zu Medienmachern geworden. So hat etwa jede Partei, aber auch wir als Bürgerliste, eine eigene Paschinger Zeitung, die an alle Haushalte ergeht. In der Onlinewelt gibt es auch Phänomene wie etwa „Kontrast“ oder „Zur Sache“. Mit dem „Paschinger Anzeiger“ haben wir online eine Art „Gemeinde-Blog“ geschaffen, auf welchem alle Vereine und Parteien eingeladen sind, Texte zu veröffentlichen. Unlängst wurde etwa wieder eine ÖVP-Aussendung publiziert. Wir schreiben dort natürlich eifrig, um unsere finanziellen Nachteile mit akribischer Eigenleistung etwas auszugleichen. Für uns als selbstfinanzierte Liste ist es natürlich zu teuer, sechsmal im Jahr eine Zeitung für über 3.000 Haushalte zu drucken, auch hier haben wir neue Wege eingeschlagen. Wir haben heuer zwei Zeitungen veröffentlicht und publizieren ressourcenschonend im Internet.
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