„Nur eine Stunde länger“
Jungpolitiker aus Linz-Land zu Ausgehzeiten für Jugendliche
Sollen die Ausgehzeiten für Jugendliche angepasst werden? Die Jugendorganisationen der Parteien in LInz-Land bleiben auf Parteilinie.
LINZ-LAND. Die SPÖ Oberösterreich brachte am 17. April einen neuen Entwurf zum Jugendschutz in den Landtag ein. Ein wesentlicher Punkt darin ist die Anpassung der Ausgehzeiten für Jugendliche. So dürfen beispielsweise 14-15-Jährige in OÖ nur bis Mitternacht draußen unterwegs sein, während Gleichaltrige in Salzburg sich bis 1 Uhr nachts frei bewegen dürfen.
SP-Jugend will Änderungen
Die Jugendorganisationen der Sozialdemokraten und der Grünen unterstützen den von Jugendschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) eingebrachten Gesetzesentwurf. Maximilian Niedermayr (Sozialistische Jugend Linz-Land) sieht keinen Grund für Misstrauen gegenüber der heimischen Jugend: "Es geht hier nur um die Verlängerung von einer Stunde. Außerdem besteht in OÖ keine besondere Gefährdungslage gegenüber den anderen Bundesländern." Michael Mollner (Junge Generation OÖ) findet kritische Worte in Richtung Regierungsparteien: "Wir sehen absolut keine Rechtfertigung darin, dass die ÖVP und FPÖ die Angleichung blockieren."
Problematisches Grenzgebiet
Dana Stachl, Sprecherin der Grünen Jugend OÖ, zeigt die Problematik in den Grenzregionen auf: "14-Jährige aus Enns dürfen, wenn sie einmal über eine Brücke in die Nachbargemeinde gehen, bis 1 Uhr nachts ausgehen. Machen sie sich dann ohne Aufsichtsperson auf den Weg nach Hause, so verletzen sie ab Mitternacht das heimische Jugendschutzgesetz. Für Jugendliche soll bei einem 'Bundeslandgrenzübertritt' nicht grundlos eine andere gesetzliche Grundlage gelten."
„Keine Notwendigkeit“
Benedikt Steinbüchler von der JVP Linz-Land sieht für eine Änderung zum aktuellen Zeitpunkt keine Notwendigkeit: "Wir sind der Meinung, dass 12-Jährige nicht nach 22 Uhr ohne Begleitung unterwegs sein sollten." Julian Drach (Freiheitliche Jugend) positioniert sich klar gegen die Ausweitung der Ausgehzeiten: "Zum einen, weil die Kriminalitätsrate in den Nachtstunden signifikant höher ist als am Tag und zum anderen sollten sich Jugendliche wochentags ihren schulischen oder beruflichen Verpflichtungen widmen. Am Wochenende haben sie ausreichend Zeit, um Freunde zu treffen oder ihren Freizeitaktivitäten nachzugehen."
cc
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