Ottensheim-Trainer Mittermayr: Fußball-Coach führt Archiv seit 40 Jahren
OTTENSHEIM/SCHÖNERING (schöttl). Im Fußball-Unterhaus führt kein Weg an Gerhard Mittermayr vorbei. Seit 2014 ist der gebürtige Grieskirchner, der in Schönering wohnt, als Trainer beim TSV Ottensheim tätig.
Von Schönering aus pendelte er unter anderem als Trainer zum SC Altheim, wo er den bislang "tollsten Fanklub" seiner Trainerkarriere erlebt hatte. Dann brachte er Schwanenstadt von der zweiten Landesliga innerhalb kürzester Zeit in die Regionalliga. In Lambach ging er inklusive Vorbereitungsspiele 77 Matches ungeschlagen vom Platz. Diese Erfolgsliste würde sich fortsetzen lassen. Zwölf Mal wurde er mit Teams Meister und zehn Mal Vizemeister. Stolz ist der „Fußballprofessor“, dass er noch nie abgestiegen ist. Sein Autokennzeichen LL MMM 12 steht für Meister-Macher-Mittermayr und 12 Meistertitel.
Letztes Frühjahr übernahm er Ottensheim als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht. Innerhalb kürzester Zeit erzeugte er eine euphorische Stimmung, die er selbst noch nie erlebt hat. Die Erste und die 1b-Mannschaft schafften in der Frühjahrstabelle jeweils Platz eins. „Alles hat gepasst, angefangen beim sportlichen Leiter Markus Paschl, über Co-Trainer Roland Buchegger und Milan Hlustik, bis zum Masseur und dem Kantinenpersonal." Hin und wieder lädt Mittermayr Kicker zum Essen ein oder stellt notfalls einem auswärtigen Spieler ein Quartier zur Verfügung.
Lückenloses Archiv
Gerhard Mittermayr lebt auch zu Hause für den Fußball. Er hat zwei Büros, wo er sein riesiges Archiv pflegt. Er sammelt jeden Zeitungsartikel, archiviert jede Info vom Spiel, beginnend bei der Aufstellung, den Auswechslungen und den Ergebnissen. Er hat etliche Fotos und Ehrenzeichen seiner ehemaligen Vereine aufgehängt. In seinen 40 Jahren als Trainer hat er seit 37 Jahren den Eferdinger Richard (Ritschi) Ginder als Masseur dabei. Auch das ist einzigartig. Mittermayr und der taubstumme Ritschi verstehen sich blind. Die beiden können von so mancher Anekdote erzählen und lassen keinen Scherz aus.
Jetzt hofft Mittermayr, dass Ottensheim im Frühjahr gut spielt. Das Potenzial wäre da und die Kameradschaft und das Umfeld würden stimmen. „Leider haben wir im Vorjahr Spieler verloren, die jetzt in höheren Ligen spielen“, so der Meistermacher, „doch mit den Neuzugängen und den Jungen werden wir sicher wieder eine gute Figur machen.“
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