„Mit Querdenken zum Erfolg“: Von der Lehre bis zur Gemeindespitze in Kematen
Markus Stadlbauer: von der abgebrochenen HTL-Ausbildung über die Lehre bis zum Bürgermeister.
KEMATEN (nikl). Im Gespräch erzählt Kematens Gemeindeoberhaupt über seine Erfahrungen mit der Lehre und gibt Tipps für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben.
Warum haben Sie sich für eine Lehre entschieden?
Stadlbauer:
Nach der Hauptschule Neuhofen besuchte ich ein Jahr die HTBLA Leonding (EDV & Organisation). Nachdem meine Eltern mir immer gesagt haben „Ein Wiederholen der Klasse gibt es nicht“ und es in der HTBLA Leonding nicht ganz so gut lief, habe ich eine Lehrstelle gesucht. Meine Heimatgemeinde Kematen hat im Jahr 1997 erstmals einen Lehrling für die Verwaltung gesucht. Ich konnte gut mit Computern umgehen, war bei der Jugendfeuerwehr und der Union Kematen/Piberbach aktiv. So kam es: Ich habe mich um die Lehrstelle als Bürokaufmann am Gemeindeamt Kematen beworben.
Was haben Sie aus Ihrer Lehrzeit in den Beruf mitgenommen?
Ich durfte in meiner Lehrzeit am Gemeindeamt alle Abteilungen – Buchhaltung über das Bauamt bis zum Standesamt – kennenlernen. Dadurch erkannte ich die unterschiedlichen Zusammenhänge und konnte mir in vielen Bereichen ein Fachwissen aneignen. Dieser Umstand hat mir bei den Dienstausbildungen geholfen und es hilft mir auch heute in meiner Funktion als Amtsleiter der Gemeinde Hargelsberg sehr. Besonders freut es mich natürlich, dass ich heute als Bürgermeister der Gemeinde Kematen an der Krems meinen Lehrbetrieb gemeinsam mit meiner damaligen Lehrlingsausbildnerin und jetzigen Amtsleiterin Rosa Grill leiten darf und wir auch weiteren Lehrlingen die Möglichkeit einer guten Ausbildung geben können.
Haben Sie einen Erfolgstipp für den Start ins Berufsleben?
Neugierig sein, Dinge hinterfragen und sich weiterbilden. Ab und zu auch mal querdenken ist ein weiterer Tipp. Wichtig ist, dass man eine Freude und eine gewisse Begeisterung an dem hat, was man macht.
Würden Sie sich heutzutage nochmals für eine Lehre entscheiden?
Heute mehr denn je. Mit den Angeboten wie Lehre mit Matura oder Berufsreifeprüfung stehen auch am zweiten Bildungsweg alle Türen offen. Die berufsbegleitende Weiterbildung ist zwar nicht immer einfach und auch zeitintensiv, aber wenn man ein persönliches Ziel hat, dann ist auch ein Bachelor- oder Masterabschluss möglich. Ich habe meine Zeit an der Fachhochschule OÖ Campus Linz als Bereicherung empfunden und konnte mir unterschiedliche Managementfähigkeiten aneignen bzw. weiter ausbauen.
Welchen Vorteil haben junge Menschen, wenn sie sich für eine Lehre entscheiden?
Die Lehre bringt ein persönliches Einkommen – ein wesentlicher Vorteil gegenüber der Schule. Somit erlangt man früher seine Eigenständigkeit. Zudem kann man wichtige Berufserfahrung sammeln und hat bei späteren Bewerbungen einen Vorteil gegenüber den Schulabgängern.
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