Leserbrief aus Linz
"Gigantische Schleimspur" – Kritik nach "Zukunftstalk" im Brucknerhaus

- Leser Finn Havemann befürchtet neurlichen Postenschacher im Brucknerhaus.
- Foto: Rita Newmann
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
In seinem Leserbrief kritisiert Finn Havemann massiv den „Zukunftstalk“ im Brucknerhaus mit Dirigent Franz Welser-Möst und Liva-Aufsichtsratsvorsitzendem Meinhard Lukas. Die Veranstaltung hätte, so der MeinBezirk-Leser, nur dem in Stellung bringen von Welser-Möst als neuen künstlerischen Leiter gedient.
Neben der gigantischen Schleimspur, die Liva-Aufsichtsratsvorsitzender Meinhard Lukas hinter Franz Welser-Möst produzierte, war beim sog. „Zukunftstalk“ im Brucknerhaus kaum etwas Substanzielles in Erfahrung zu bringen. Peter Grubmüller, der durch teils tendenziöse Fragestellungen gegenüber Andreas Meier (dramaturgische Leitung des Brucknerhauses) seiner Zunft einen Bärendienst erwies, führte durch den Abend und ließ Welser-Möst, den es anscheinend in Bezug auf die Neubesetzung der künstlerischen Leitung des Brucknerhauses zu protegieren und in Stellung zu bringen galt, ausschweifend und unkritisch zu Wort kommen.
Verhalten von Lukas "lächerlich"
Meinhard Lukas applaudierte bei jeder noch so banalen Aussage des Chefdirigenten des Cleveland Orchestra demonstrativ und überschwänglich, was beinahe humoristisch wirkte. Spätestens als man Welser-Möst auf offener Bühne quasi anbettelte, der zukünftige Chef des Konzerthauses an der Donau zu werden, wusste man, wie der Hase läuft. Dieser erntete auch mit populistischen Forderungen, wie u.a. dass man das Haus für die Jugend zugänglicher machen müsse, billigen Applaus, offenbar nicht wissend, dass alleine die Veranstaltung „Ein Haus voll Musik“ jedes Jahr 8000 Schüler ans Brucknerhaus holt.
Auswahl im Hinterzimmer
Norbert Trawöger verhielt sich unauffällig und überzeugte, indem er nicht Hals über Kopf auf den Welser-Möst-Zug aufsprang. Andreas Meier versuchte, neben den von seinen Mitstreitern produzierten Worthülsen, konkret Inhaltliches anzusprechen, war damit allein auf weiter Flur und wurde von Lukas und Welser-Möst desinteressierter Blicke gewürdigt. Abschließend kann man zusammenfassen: Für die Neubestellung der künstlerischen Leitung des Brucknerhauses bedarf es einer internationalen Ausschreibung (wie von Lukas vorgeschlagen), einem überarbeiteten Selektionsverfahren und keiner Auswahl im Hinterzimmer durch einen Journalisten und Konsorten.
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