Medikcal: Adipositas-Therapie wird ausgeweitet

Die Teilnahme an der zeitintensiven Therapie war bisher nur für Patienten aus dem Zentralraum möglich. Das sollen neue Medikcal-Außenstellen ändern. | Foto: Ordensklinikum
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Kilos zu verlieren ist nicht leicht. Das weiß jeder, der schon einmal eine Diät gemacht hat. Für Adipositas-Betroffene bietet Medikcal, das Zentrum für ambulante Adipositas-Therapie in Linz, seit 2013 eine Unterstützung bei der Gewichtsreduktion. Nun liegen erstmals Zahlen vor, die dem Therapiekonzept sehr positive Effekte attestiert und erstmals auch Langzeitdaten analysiert.

Langzeiterfolg

In 19 Jahresgruppen wurden in Linz bisher 285 Patienten bei der Gewichtsreduktion begleitet. Die Studie basiert auf den Daten von 195 Teilnehmern, die das Programm abgeschlossen haben. Die Drop-out-Quote liegt mit 9,7 % sehr niedrig. Im Durchschnitt haben die Teilnehmer 27,2 Kilogramm abgenommen – das ist ein Minus von 21,7 % vom Ausgangswert. Der durchschnittliche BMI konnt um 9,5 BMI-Punkte gesenkt werden. Die Laborparameter konnten durchwegs verbessert und die stoffwechselbedingten Begleiterkrankungen gesenkt werden. Um den Langzeiterfolg zu belegen, wurden die Teilnehmer ein Jahr nach Beendigung des Programms erneut zur Untersuchung gebeten. 129 Personen (62,7 %) nahmen daran teil. Das abgenommene Gewicht lag im Durchschnitt nach wie vor bei -23,2 Kilogramm. Das entspricht -18,3% des Ausgangsgewichts.

Zweigstellen in St. Georgen und Bad Ischl

Aufgrund des Erfolgs soll das Programm nun ausgeweitet werden. Damit erhalten auch Menschen außerhalb des Zentralraums die Möglichkeit, an der zeitintensiven Therapie in Anspruch zu nehmen. Dazu konnten mehrere Kooperationspartner gewonnen werden. Bereits im Jänner 2016 eröffnete die erste Medikcal-Zweigstelle im Natur- und Kurhotel Bad Leonfelden. Im April 2017 wird die zweite Zweigstelle im Sanatorium Rupp in St. Georgen im Attergau eröffnet und im Herbst dieses Jahres folgt die Villa Seilern in Bad Ischl. In Linz gibt es fünf Gruppen pro Jahr, in St. Georgen und Bad Ischl jeweils zwei.

Neues Nachsorgeprogramm

Ebenfalls ausgeweitet wird die Dauer des ambulanten Therapieangebots. Bisher wurden die Teilnehmer über die Dauer eines Jahres durch ein interdisziplinäres Therapeutenteam intensiv betreut und medizinisch überwacht. Dazu gehören eine zwölfwöchige Fastenphase, eine achtwöchige Umstellungsphase und 31 Wochen, in denen das abgenommene Gewicht stabilisiert werden soll. Die Therapie findet einmal pro Woche jeweils 3,5 Stunden lang statt. Die Teilnehmer absolvieren Bewegungs- und Verhaltenstrainings, Ernährungstherapie-Stunden, Kochworkshops und mehr. Neu ist das Nachsorgeprogramm. Die Betreuung dauert ebenfalls ein Jahr, statt einmal in der Woche jedoch nur noch einmal im Monat. Dazu Bewegungsprogramm findet weiterhin wöchentlich statt. Ein Jahr nach Beendigung des Nachsorgeprogramms werden die Patienten zu einer Follow-up-Untersuchung ins Therapiezentrum eingeladen. "Unser vordergründiges Ziel ist es nicht, Menschen möglichst lange zu betreuen, wohl aber möglichst viele Menschen zu befähigen, ihr neues Gewicht auch alleine in einem gesunden Bereich halten zu können", sagt Medikcal-Geschäftsführer Günther Kolb.

Zuschüsse sollen motivieren

Neu ist auch das Fördermodell, das die Teilnahme für die Patienten günstiger macht. "Es geht hier nicht um Wellness oder Optik sondern darum, dass Menschen mit krankhaftem Übergewicht geholfen wird, dass sie ein gesünderes Leben führen können", erklärt Albert Maringer, Obmann der OÖ Gebietskrankenkasse (OÖGKK). Diese leistet einen Zuschuss zu Medikcal für Personen mit krankhaftem Übergewicht. Maßgeblich dafür ist ein BMI ab 40 bzw. ab 35, wenn eine behandlungsbedürftige Begleiterkrankung wie Diabetes Typ II vorliegt. Die Höhe des Zuschusses orientiert sich an der erfolgreichen Teilnahme am Programm, am Halten der Gewichtsreduktion über den Zeitraum eines Jahres und an der finanziellen Lage der Teilnehmer. "Die Kosten für den einzelnen Teilnehmer werden so zwischen rund 1300 und nur 43 Euro für drei Jahre liegen. Durch die einkommensabhängige Unterstützung zum Start ist Medikcal für alle leistbar. Mit erfolgsabhängigen Zuschüssen unterstützten wir die Motivation der Teilnehmer zum Durchhalten und Weitermachen", so Maringer.

Die Teilnahme an der zeitintensiven Therapie war bisher nur für Patienten aus dem Zentralraum möglich. Das sollen neue Medikcal-Außenstellen ändern. | Foto: Ordensklinikum
Edith Hartmann ist medizinische Leiterin des Medikcal-Programms. | Foto: Ordensklinikum
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