Zucker am Vormarsch
Diabeteserkrankungen nehmen immer mehr zu: Vermehrt sind davon junge Menschen betroffen.
Weißbrot, Nudeln, Mehlspeisen und Süßgetränke: Wir leben in einer Zeit des Überschusses an Kohlehydraten und zuckerhaltigen Produkten. Dies bleibt nicht ohne Folgen: Diabetes mellitus, umgangssprachlich "Zucker" genannt, entwickelt sich auch in Österreich immer mehr zur Gesellschaftskrankheit. Waren früher hauptsächlich ältere Menschen von der Stoffwechselerkrankung betroffen, so gehören heute bereits Menschen ab 30, aber auch Kinder zu den Patienten. "Wir haben ein Kohlehydrate-Überangebot. Bei Diabetes geht es darum, dass der Körper die Energie, die durch Zucker erzeugt wird, nicht mehr verwerten kann" sagt Arnold Panzenböck vom Team der Internisten Linz.
Es gibt drei Formen: Bei Typ Eins handelt es sich um einen durch Autoantikörper verursachten unverschuldeten Organverlust, während Typ zwei, die häufigste Form, vom Patienten mitverursacht wird. Bei Typ drei hingegen folgt ein sekundärer Verlust der Organfunktion durch eine Vorerkrankung.
Symptome kommen spät
"Das Problem bei Diabetes ist, dass man sehr lange nichts merkt. Wenn dann die ersten Probleme auftreten, ist die Krankheit meist schon fortgeschritten", sagt der Linzer Arzt. Typisch sind vermehrtes Wasserlassen, gesteigerter Durst, Leistungsschwäche und Sehstörungen.
Wird die Krankheit erkannt, so folgt eine dreistufige Behandlungsweise: "Ernährung, Bewegung und Medikamente. Genau in dieser Reihenfolge. Medikamente sind zwar gut, aber ohne die ersten beiden Faktoren geht es nicht", so Panzenböck.
Gene seien zwar auch ein Punkt, dürfen laut dem Experten aber keine Ausrede sein: "Sie spielen natürlich eine Rolle. Gibt es viele Fälle in einer Familie, so ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering. Es hat aber immer wieder etwas mit Ernährung und Bewegung zu tun", so Panzenböck. Wer vorbeugen will, sollte gesund essen, auf übermäßigen Kohlenhydratekonsum verzichten und viel Sport treiben. Vorsicht ist übrigens auch beim Verzehr von zu viel Früchten geboten, da sie genauso Zucker enthalten. Wer sich Aufklärung wünscht, sollte zu einer Vorsorgeuntersuchung beim praktischen Arzt gehen. Dieser kann gegebenfalls einen Glukose-Toleranztest durchführen.
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