Prozess vertagt
43-Jähriger wegen versuchten Mordes vor Gericht

- Am 14. Jänner wurde der Tschetschene in seinem BMW X5 in der Dieselstraße niedergeschossen.
- Foto: TEAM FOTOKERSCHI / BILAL AHMETOVIC
- hochgeladen von Laura Schmid
Wegen versuchten Mordes wird heute am Landesgericht Linz jenem Nordmazedonier der Prozess gemacht, der am 14. Jänner im Stadtteil Neue Heimat auf einen Tschetschenen geschossen haben soll. Dem 43-Jährigen drohen zehn bis 20 Jahre Haft oder lebenslang.
UPDATE: Der Prozess wurde auf 31. Oktober vertagt. Grund ist ein weiterer Zeuge, der noch geladen werden soll.
LINZ. Laut Anklage lockte der Angeklagte sein Opfer per WhatsApp zu einem Treffen in die Dieselstraße. Dort schoss er aus nächster Nähe durch das geöffnete Autofenster eines BMW X5 auf den Tschetschenen. Das Geschoß im Kaliber 7,62 mm, abgefeuert aus einer noch aus Sowjetzeiten stammenden Pistole der Marke Tokarew, durchbohrte die Schulter des vermeintlichen Schuldeneintreibers. Das Opfer blieb schwer verletzt zurück. Es erlitt unter anderem Brüche an Wirbel und Schulterblatt. Der Schütze flüchtete in die Schweiz, wo er Anfang März verhaftet und weniger später nach Linz ausgeliefert wurde.
Beweise belasten Angeklagten schwer
Das Motiv dürfte im Drogenmilieu liegen: Der Tschetschene wollte laut Anklage 4.800 Euro Schulden eintreiben. Der Angeklagte, in der Schweiz bereits wegen Schlepperei und Drogendelikten verurteilt, schweigt bis heute zu den Vorwürfen. Belastet wird er neben der Identifizierung durch das Opfer, durch diverse Zeugenaussagen und auch durch eine DNA-Spur auf einer Patronenhülse am Tatort.
Opfer bereits verurteilt
Das Opfer wiederum sitzt selbst längst hinter Gittern: Er wurde im Juli wegen schwerer Erpressung zu 24 Monaten Haft, davon acht unbedingt, verurteilt.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.