Protest
Eine Menschenkette gegen Zentralisierung
LINZ. Nach einer Betriebsversammlung der OÖ Gebietskrankenkasse (OÖ GKK) versammelten sich hunderte Personen, um eine Menschenkette rund um das Gebäude in der Gruberstraße zu bilden. Laut Initiatoren ist der Grund dafür, dass sie eines der besten Gesundheitssysteme der Welt schützen wollten. Hintergrund dafür ist die neue "Reform" der Regierung bei der die Krankenkassen aus Spargründen zentralisiert werden sollen. Jedoch würden dadurch die Versicherten enteignet, heißt es in einer Aussendung der Journalistengewerkschaft GPA-djp (Gemeinschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier OÖ). "Wenn die Selbstverwaltung paritätisch besetzt wird, dann kann künftig die Wirtschaft entscheiden, welche medizinische Versorgung den Versicherten zuteilwerden wird. Die Parität ist hier weder durch die Anzahl der vertretenen Versicherten noch durch die Beiträge zu rechtfertigen, denn on den 2.042 Millionen Beitragseinnahmen der OÖ GKK stammen nur 750 von den Dienstgebern. Selbst im Ständestaat war das Verhältnis drei zu eins zugunsten der Arbeitnehmer", so Andreas Stangl, Geschäftsführer der GPA-djp OÖ .
Drei-Klassen-Medizin
Die Regierung schaffe damit eine Drei-Klassen-Medizin, wo ganz oben Beamte und Politiker mit den besten Leistungen und einer echten Selbstverwaltung stünden. Danach käme die zweite Klasse, die die Selbstständigen und Bauern erfasst. Sie hätten gleiche Leistungen und Beiträge und auch diese dürften sich selbst verwalten. Die letzte Klasse erfasst sieben Millionen Versicherte, die nicht über die Leistungen entscheiden dürfen, laut Stangl. Betriebsräte und Beschäftigte der OÖ GKK befürchten dadurch den Verlust von Arbeitsplätzen sowie eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.
Am 18. Oktober findet eine weitere Protestaktion gegen die Zerstörung der Sozialversicherung vor dem Linzer Landhaus statt.
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