Portrait
Elfie Schulz: "In einem Salon ist die Welt noch in Ordnung"

Die Linzern Elfie Schulz ist eine der Initiatorinnen des Kepler Salons. Darüber hinaus hat sie einen eigenen "Salon Elfie", in dem Kulturveranstaltungen auf dem Programm stehen. | Foto: BRS/Wurzer
  • Die Linzern Elfie Schulz ist eine der Initiatorinnen des Kepler Salons. Darüber hinaus hat sie einen eigenen "Salon Elfie", in dem Kulturveranstaltungen auf dem Programm stehen.
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In Zeiten von Corona drehen manche Menschen durch oder zeigen aufgestauten Hass, meint Elfie Schulz. Im Vergleich dazu sei die Welt in ihrem "Salon Elfie" im Mühlviertler Landsitz Witzersdorf noch in Ordnung. Die Linzerin ist dort Gastgeberin und Köchin bei Kulturabenden. Mit Salonkultur kommt sie außerdem im Kepler Salon und bei dorfTV in Berührung.

LINZ. "Ich habe mich immer schon für Kunst und Kultur interessiert. Meine Eltern haben mich beim Kauf von Bildern mitgenommen und ich habe mir als Jugendliche Ateliers angesehen", erzählt Elfie Schulz beim Kaffee im Café Traxlmayr. Der Ort des Treffens ist kein Zufall, denn das Traxlmayr hat auch etwas von einem Salon. Schulz hat die Idee der Salons schon immer gefallen. Sie hat viel Literatur dazu gelesen. Nirgends ist von Rauswürfen oder Neid die Rede. Außerhalb eines Salons werde aggressiver kommuniziert. Dass nicht alle Frauen in der Öffentlichkeit etwas sagen dürfen, hat Schulz schon als Kind von ihrer Mutter erfahren.
Die Linzerin wurde 1945 geboren und maturierte an der HBLA für wirtschaftliche Frauenberufe in St. Wolfgang. Anschließend zog es sie nach Frankreich und Kanada, um dort Praxiserfahrungen zu sammeln. In dieser Zeit hat sie viel über Gastfreundschaft gelernt. Das prägt sie heute noch. "Ich habe Menschen getroffen, die mich bei sich aufnahmen, als gehörte ich zur Familie" schreibt sie in ihrem Buch "Salon Elfie". Der Subtitel verrät, was der Salon Elfie zu bieten hat, nämlich die "Kunst des Kochens und der Gastfreundschaft". Es gibt viele Rezepte, aber auch Hintergrundgeschichten. Für ihre Gäste, aber auch ihren Ehemann und die vier Söhne wollte sie nicht immer dasselbe Gericht kochen.

Salon als Ort der neuen Bekanntschaften

Nach ihren Auslandsaufenthalten ist Schulz wieder nach Linz gezogen. 1972 heiratete sie und kaufte gemeinsam mit ihrem Mann ein Bauernhaus auf dem Land. Das wurde laufend adaptiert und zu einem Ort für Kulturveranstaltungen. Hier konnten sich Künstler kennenlernen und austauschen. Viele haben bei ihr gegessen, getrunken und diskutiert. Ihre Rolle sieht sie aber stets als die einer Gastgeberin und nicht einer Moderatorin. Den Unterschied beschreibt sie anhand eines ihrer jüngsten Projekte, dem Kepler Salon in der Rathausgasse. 2009 gehörte sie zu dessen Initiatoren des Vortrags- und Diskussionsraumes, der sich fest im Linzer Veranstaltungskalender etabliert hat. Schulz moderiert auch immer wieder, mehr als 60 Mal bis heute. Darüber hinaus hatte sie mit "Frau in der Wirtschaft" fünf Jahre ihre eigene Sendung auf dorftv, in der sie Unternehmerinnen aus der Region vorstellte. Auch Literatursendungen hat sie moderiert. Auch dabei versteht sie sich stets mehr als Gastgeberin. Männliche Moderatoren – so ihre Erfahrung – wollen die Gäste oft dorthin bringen, wo sie sie haben wollen. Für Schulz ist das kein offenes Gespräch mehr. 

Streit wurde für Programm gehalten

An manche Anekdoten denkt Elfie Schulz heute noch zurück. Ein eher heiteres Erlebnis war zum Beispiel ein Kabarett in ihrem Landhaus. Der Künstler flirtete mit einer verheirateten Frau, woraufhin deren Mann wild geworden ist und ihn schlagen wollte. Als Schulz die beiden Streithähne auseinanderzog, dachten Gäste, dieser Teil gehöre noch zum Programm. Hier sei die Welt mal nicht ganz so in Ordnung gewesen, meint sie.
Schulz hofft ihren "Salon Elfie" noch ein bis zwei Jahre machen zu können. Die Arbeit wird bereits anstrengend und das Haus kann sie alleine nicht mehr managen. Sie übersiedelt daher in eine Wohnung, die zentral in Linz liegt. Hier müsste man sich für einen "Salon Elfie" dann wohl anmelden und könnte zwischen 17 und 21 Uhr vorbeischauen.

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