Rundschau vor Ort
Flächenumwidmung im Uni-Viertel alarmiert Umweltanwalt
Ein weiteres Bauprojekt im Universitätsviertel steht an: Zwischen Mengerstraße und Johann-Wilhelm-Klein-Straße sollen Grünflächen in Bauland, beziehungsweise Verkehrsflächen umgewidmet werden. Die Oö. Umweltanwaltschaft spricht sich in einer Stellungnahme deutlich dagegen aus. Ein wichtiger Kaltluftkorridor würde damit verbaut. Mittlerweile gibt es bereits eine Online-Petition gegen die Flächenumwidmung.
LINZ. Im Urfahraner Stadtteil Dornach-Auhof könnte demnächst ein weiteres Bauprojekt entstehen. Die Anrainer wurden seitens der Stadt bereits per Aushang informiert, dass die Fläche zwischen Mengerstraße und Johann-Wilhelm-Klein-Straße von Grünland beziehungsweise Parkanlage in Bauland sowie Verkehrsfläche für fließenden Verkehr umgewidmet werden sollen. Oö. Umweltanwalt Martin Donat spricht sich in einer Stellungnahme deutlich gegen diese Umwidmung aus. Auch die Linzer Grünen üben Kritik.
Oö. Umweltanwalt: "Essenzieller Kaltluftkorridor"
Der Bereich befindet sich in einem ausgewiesenen Kaltluftkorridor. Besonders im Hinblick auf den weiteren geplanten Ausbau des Universitätsgeländes und der bereits angestrebten Umgestaltung des Areals des Biologiezentrums, hier besteht bereits eine Sondergebietswidmung, seien diese Flächen umso dringlicher freizuhalten. Im Wortlaut heißt es: "Die Oö. Umweltanwaltschaft spricht sich mit Nachdruck gegen diese geplante Widmungsänderung aus. Es handelt sich dabei nicht um einen ,Lückenschluss`, sondern um die Behinderung des zunehmend essenziellen Luftaustauschs der Siedlungsbereiche im Universitätsviertel-West."
Morgentau-Gärten suchen neuen Standort
Besonders bedauerlich findet Donat auch, dass gerade in diesem Gebiet besonders fruchtbarer Ackerboden verbaut wird. Aus diesem Grund haben sich auch die Morgentau-Gemeinschaftsgärten hier angesiedelt. Die aktuelle Gartenfläche ist hauptsächlich von der Umwidmung betroffen. Schon zuvor mussten sie einen Standort beim JKU-Campus aus ähnlichem Grund aufgeben. Der aktuelle Pachtvertrag läuft Ende des Jahres aus. "Wir sind nicht Eigentümer, sondern Pächter und müssen mit Bedauern die Entscheidung der Eigentümer akzeptieren. Im konkreten Fall Mengerstraße laufen unsere Bemühungen für einen neuen Standort auf Hochtouren. Wir hoffen, unsere Morgentau-Gärtner bald informieren zu können“, so Morgentau-Initiator Christian Stadler.
Stadt Linz bekäme"Hälfte geschenkt"
Seitens der Stadt Linz scheint die Umwidmung bereits entschieden: "Die Hälfte des 12.354 Quadratmeter großen Grundstücks wird in Wohngebiet umgewidmet. Dort soll eine Wohnbebauung realisiert werden", so Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ). Die andere Hälfte bekäme die Stadt Linz "geschenkt". Laut Prammer ist eine "attraktive Erholungsfläche ähnlich dem Sombartpark" geplant. Die großzügigen Spender dürften hier wohl die Eigentümer – die Breuerhof Privatstiftung – sein.
Einwendungsfrist endet am 13. April
Dass der Stiftungsvorstand auch bei dem potenziellen Bauwerber – dem Vernehmen nach die FIS Real Estate GmbH – beteiligt ist, wirft für Beobachter ein unschönes Licht auf die Umwidmung. Mit dem geplanten Abriss der Mengerschule besteht laut Prammer kein Zusammenhang. Die Einwendungsfrist endet am 13. April. Der Gemeinderat wird voraussichtlich im Mai darüber abstimmen.
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