"Community Nursing"
Gesund alt werden im eigenen Heim
Die Linzerinnen und Linzer werden immer älter. Damit die Generation 75plus möglichst lange gesund und im eigenen Zuhause bleiben kann, leisten sechs Community Nurses wichtige Präventions- und Beratungsarbeit. Auch pflegende Angehörige können das kostenlose Angebot in Anspruch nehmen.
LINZ. Seit letztem Frühjahr sind sogenannte Community Nurses in den Linzer Stadtteilen unterwegs. Sie stehen in Gesundheits- und Pflegefragen für Beratungen von älteren Menschen und ihren Angehörigen zur Verfügung. Insbesondere an die Generation 75plus, die noch zu Hause lebt, richtet sich das kostenlose, präventive Angebot. "Mit Community Nursing können wir einen weiteren Beitrag zur wohnortnahen, niederschwelligen und bedarfsorientierten Versorgung älterer Linzerinnen und Linzer leisten", sagt die für Soziales zuständige Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ). Ziel ist es, die häufig verfrühte stationäre Heimaufnahme hinauszuzögern und den Seniorinnen und Senioren möglichst lange das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.
Sechs Community Nurses in Linz im Einsatz
Das Pilotprojekt wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert und läuft in rund 150 österreichischen Gemeinden. Linz hat sich gemeinsam mit den städtischen Senior*innenzentren dafür beworben und im Februar 2022 die Zusage erhalten. Mittlerweile sind sechs diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger im Einsatz. Jeweils zwei von ihnen sind in den Seniorenzentren im Franckviertel, in Kleinmünchen sowie in Dornach-Auhof im Einsatz.
Vorhandene Pflegekompetenzen nutzen
"Wir wollen damit vorhandene Pflegekompetenz nutzen und im Stadtteil wirken lassen", betont Robert Ritter-Kalisch, Geschäftsführer der Linzer Seniorenzentren, unsere Häuser sind Pflegekompetenzzentren und sollen niederschwellig zugänglich sein. Im Speziellen möchte man mit dem Projekt jene Mensen erreichen, die noch keine mobilen -dienste oder andere Angebote von Pflegeeinrichtungen in Anspruch nehmen. Das Beratungsangebot richtet sich aber auch an pflegende Angehörige, die dort Unterstützung erhalten. Mehr als 1.000 Patientenkontakte verzeichnete das Projekt laut Ritter-Kalisch bereits im ersten Jahr.
Sprechstunden, telefonische Beratung und Hausbesuche
"Jeder kann sich melden und zu uns in eine Sprechstunde kommen", erklärt Andrea Keller, Community Nurse im Seniorenzentrum Dornach-Auhof, "wir wollen die erste Anlaufstelle für alle Belange sein." Sie beantwortet Fragen rund um das Thema Inkontinenz genauso wie rechtliches und organisatorisches zu Pflegegeld und Krankenhausaufenthalten. Neben den Sprechstunden bieten die Pflege- und Gesundheitsexpertinnen auch telefonische Beratungen sowie Hausbesuche an. Da man die Menschen erreichen will, möglichst bevor Pflegebedarf besteht, gehen die Community Nurses neuerdings auch aktiv auf die ältere Bevölkerung zu, etwa in Seniorentreffs. Mehr Infos zu den Angeboten HIER.
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