Rundschau vor Ort
"Gewurl" um die Linzer Pöstlingbergbahn
In der Pöstlingbergbahn herrscht zu Spitzenzeiten viel Gedränge. Anrainer des Pöstlingbergs, Linzer Volkspartei und Grüne pochen auf eine Taktverdichtung. Bei der Linz AG heißt es, der derzeitige Fahrplan sei ausreichend.
LINZ. RollstuhlfahrerInnen oder Eltern mit Kinderwägen, die keinen Platz mehr finden. Ältere Fahrgäste, die sich eingequetscht fühlen und an den Haltestellen nicht mehr rechtzeitig aussteigen können – solche Beschwerden sind in Kommentaren auf der Internetseite der Initiative Pro Pöstlingberg zu lesen. Die Anrainer setzen sich für eine bessere öffentlichere Anbindung des Linzer Hausbergs ein und fanden für ihre Anliegen bereits zahlreiche MitstreiterInnen. Mehr als 1.600 Online-Unterschriften sammelte die Bürgerinitiative bereits.
Unterstützung aus dem Rathaus
„Vier bis fünfmal in der Stunde“, soll die Bergbahn künftig den ganzen Tag fahren – so der Wunsch der Pöstlingberg-BewohnerInnen. "Damit würde die Pöstlingbergbahn für viele Bewohner der drei Gemeinden am Linzer Hausberg zu einer echten Alternative zum Auto werden", so die Bürgerinitiative Pro Pöstlingberg in einem Statement. Unterstützung erhalten die Anrainer aus dem Rathaus. Auch Linzer Volkspartei und Grüne wollen eine Taktverdichtung der Bergbahn erreichen. Ein entsprechender Antrag wird am Donnerstag, 10. Dezember, im Gemeinderat debattiert.
Takterhöhung "längst überfällig"
„Dass die Pöstlingbergbahn nicht nur eine TouristInnenattraktion, sondern vor allem für die AnrainerInnen ein normales öffentliches Verkehrsmittel ist, zeigt sich an der Auslastung", so Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz. Gerade zu den Stoßzeiten sei es teilweise schwer möglich, "einen Platz im Waggon zu ergattern". Die Taktfrequenz zu erhöhen, sei längst überfällig. "Neben kürzeren Wartezeiten für die Fahrgäste könnte dadurch auch einer Überfüllung der Bergbahn wirksam entgegengewirkt werden, was wiederum vielen Eltern mit Kinderwägen, älteren Fahrgästen und Menschen mit Beeinträchtigung zugutekommt", so Elisabeth Manhal, Klubobfrau der Linzer Volkspartei.
Drei Fahrten pro Stunde unmöglich
Mit der Streckenführung der Linie 50 vom Hauptplatz auf den Linzer Hausberg vor elf Jahren, änderte sich damals auch die Taktung. Seither fährt die Bahn zwei- statt dreimal in der Stunde in beide Richtungen. Zu Spitzenzeiten in der Früh und am Nachmittag verkehrt die Linie 50 derzeit schon im 15-Minuten-Takt. Eine Aufstockung auf drei Fahrten pro Stunde sei "aus betriebstechnischen Gründen" nicht möglich, heißt es auf StadtRundschau-Anfrage von der Linz AG. "Möglich sind nur 15 und 30 Minuten-Taktfrequenzen".
Bis zu 68 Prozent Auslastung
Ohnehin würden die regelmäßigen Fahrgastzählungen laut Linz AG zeigen, dass der Bedarf an Werktagen derzeit ausreichend abgedeckt sei. Zu Spitzenzeiten sei die Bergbahn in den Schulwochen von Oktober bis März zu 62 Prozent und in den Sommermonaten von Mai bis Mitte Juli zu 68 Prozent belegt gewesen. Zusätzlich stünden zudem die OÖVV-Buslinien 250 und 251 am Pöstlingberg zur Verfügung.
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