Therapiehunde auf Linzer Palliativstation
Honey und Coffee machen schwer kranken Patienten Mut

Der Leiter der Palliativstation St. Louise am Standort Barmherzige Schwestern, Oberarzt David Fuchs (Mitte), mit Hundeführerin Victoria Raab (l.) und Golden Retriever Honey sowie Hundeführer Roland Rucker mit dem französischen Wasserhund Coffee. | Foto: Ordensklinikum Linz
3Bilder
  • Der Leiter der Palliativstation St. Louise am Standort Barmherzige Schwestern, Oberarzt David Fuchs (Mitte), mit Hundeführerin Victoria Raab (l.) und Golden Retriever Honey sowie Hundeführer Roland Rucker mit dem französischen Wasserhund Coffee.
  • Foto: Ordensklinikum Linz
  • hochgeladen von Martina Weymayer

Auf der Palliativstation St. Louise am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern besuchen einmal wöchentlich die Therapiehunde Honey und Coffee die schwer kranken Patienten und begleiten sie in ihrer schwierigen Lebenssituation.

LINZ. Die Begrüßung fällt ausgiebig aus, wenn Coffee und Honey zu Besuch kommen. Denn das ganze Team kennt die beiden - und umgekehrt. Einmal die Woche ist eine der beiden Hundedamen als Therapiehündin auf der Station zu Gast und unterstützt Patienten sowie Angehörige in ihrer schweren Lebenssituation. Die beiden Therapiehündinnen kommen natürlich nicht alleine auf die Station. Mit dabei sind ihre Hundeführer Victoria Raab und Roland Rucker.

"Grundsätzlich eignet sich jeder Hund als Therapiehund, der gerne mit Menschen arbeitet“, sagt Raab, die mit Golden Retriever Honey auf die Station kommt. Auch ein Stafford Terrier oder ein Mops waren in der Ausbildung schon dabei. Rucker hat seinen französischen Wasserhund namens Coffee allerdings bewusst gewählt: „Von dieser Rasse weiß man, dass sie besonders menschenbezogen ist.“Mindestens ein Jahr müssen die Hunde alt sein, damit sie mit der Ausbildung beginnen können. Und nicht nur die Hunde müssen lernen. Auch Frauli und Herrli müssen Theorie büffeln und Praxiseinsätze absolvieren.

Acht Stunden im Monat

Ein Jahr dauert die Ausbildung, zweieinhalb Monate dauert die Intensivphase, die Raab und Rucker bei den Therapiehunden OÖ absolviert haben, dann sind Hund und Hundeführer  bereit zum „Einsatz“. Diese Einsätze dürfen, um die Hunde nicht zu überfordern, nicht länger als acht Stunden im Monat dauern – dazu verpflichten sich die Hundeführer.

Auf der Palliativstation besucht ein Hund zwischen zwei und fünf Patienten – jedoch maximalzwei Mal 45 Minuten lang. Dabei macht nicht die Länge des Besuches aus, wie wertvoll die Anwesenheit der Hunde ist. „Vor kurzem war ich mit Coffee nur drei Minuten lang bei einer sterbenden Patientin. Diese kurze Zeit hat gereicht, dass ihre Atmung gleichmäßig
wurde und sie ihre Hand nach dem Hund ausgestreckt hat. Das sind sehr schöne und berührende Momente bei unserer Tätigkeit“, so Rucker. Ob Patienten auf die Anwesenheit der Tiere reagieren, spüren Honey und Coffee sofort. „Sie merken innerhalb der ersten Minuten, ob ein Kontakt gewünscht ist oder nicht. In manchen Fällen drehen sie auch wieder um“, so Raab.

Honey und Coffee besuchen die Patientinnen und Petienten direkt in den Zimmern. | Foto: Ordensklinikum Linz
  • Honey und Coffee besuchen die Patientinnen und Petienten direkt in den Zimmern.
  • Foto: Ordensklinikum Linz
  • hochgeladen von Martina Weymayer

Raab ist selbst Ärztin am Ordensklinikum und arbeitet als Assistenzärztin in der Gynäkologie. Durch ihre Tätigkeit mit einer krebskranken Patientin, mit der sie über ihren Hund gesprochen hat, ist der Wunsch und die Idee aufgekommen, die Ausbildung zum Therapiehund zu absolvieren. „Im Moment des Gesprächs hat die Patientin vergessen, dass sie krank ist. Hunde schaffen Verbindung und öffnen eine Tür zu den Patienten“, so Raab.

„Im Moment des Gesprächs hat die Patientin vergessen, dass sie krank ist. Hunde schaffen Verbindung und öffnen eine Tür zu den Patienten.“
Victoria Raab

Rucker hat vor zehn Jahren seinen Vater, selbst Hundebesitzer, auf der Palliativstation St.Louise besucht und war sich sicher: Sollte er sich jemals selbst einen Hund zulegen, dann würde er mit ihm die Ausbildung absolvieren. Als er im Herbst 2021 sein Angebot unterbreitet hat, sei er sofort auf Verständnis gestoßen. „Die Hunde sind eine Bereicherung für die Station. Sie bieten unseren Patienten einen guten, angenehmen Körperkontakt“, ist Oberarzt David Fuchs, Leiter der Palliativstation, von diesem Angebot auf seiner Station überzeugt.

Die beiden ehrenamtlich tätigen Hundeführer werden also auch künftig Menschen in absoluten Ausnahmesituationen unterstützen.Immer mit dem Ziel: „Wir sind nicht hier, um die Krankheitsgeschichte zu hören. Wir wollen Freude schenken.“

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.