Julia Windischbauer im Gespräch
Linzerin gibt Debüt am Wiener Burgtheater

Die Linzerin Julia Windischbauer spielt mit "brünhild" ihre Antrittsrolle am Wiener Burgtheater vor ausverkauftem Haus an ihrem 27. Geburtstag. | Foto: Marcella-Ruiz-Cruz
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  • Die Linzerin Julia Windischbauer spielt mit "brünhild" ihre Antrittsrolle am Wiener Burgtheater vor ausverkauftem Haus an ihrem 27. Geburtstag.
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Vor ihrem Debüt am Wiener Burgtheater spricht die Linzerin Julia Windischbauer mit der BezirksRundSchau über ihre Rolle, prägende Erfahrungen und ihre Vorbilder.

LINZ. Seit der Saison 2023/24 gehört Julia Windischbauer dem Burgtheater-Ensemble an. An ihrem Geburtstag, dem 15. Dezember, spielt die gebürtige Linzerin mit "brünhild" ihre Antrittsrolle in „hildensaga. ein königinnendrama“. Vor ihrem Debüt am Wiener Burgtheater hat die noch 26-Jährige der BezirksRundSchau einige Fragen beantwortet. Infos zum Stück gibt es HIER.

Was hat Sie dazu inspiriert, Schauspielerin zu werden, und wie haben Sie angefangen?
Mein Großvater spielte jahrelang in der Laientheatergruppe Linz-Dornach, wo ich schon als kleines Kind hinter die Kulissen schauen durfte. Mit 13 Jahren durfte ich das erste Mal dort mit ihm als Froschkönig auf der Bühne stehen. Parallel dazu sammelte ich an der MTA (MusicalTheatreAcademy) in Puchenau viele prägende Erfahrungen.

Können Sie uns etwas über die Rolle erzählen, die Sie am Wiener Burgtheater spielen werden? Welche Herausforderung bringt diese mit sich und wie haben Sie sich vorbereitet?
Die Geschichte der Hilden, also Brünhild und Kriemhild, wie sie von Ferdinand Schmalz so treffend umschrieben wurde, bringt auf den Punkt, was meist ausgelassen wird: Sie setzt da an, wo weibliche Solidarität oftmals keinen Platz findet. Im Sich-Erkennen, Sich-zu-Sehen, Sich-zu-Glauben. Für mich traten im Probenprozess vermehrt die Fragen nach Stärke, Wut und Unablässigkeit in den Vordergrund. Dass aber die ständige Auseinandersetzung mit einem derartigen Riss zu einer unumkehrbaren Verhärtung führen kann, überprüfe ich gerade auf den Proben.

Welche Emotionen und Gedanken gehen Ihnen kurz vor Ihrem Debüt am Wiener Burgtheater durch den Kopf? Sind Sie nervös? 
In erster Linie freue ich mich sehr. Und nervös bin ich jetzt gerade noch nicht, aber am Tag der Premiere schlottern mir schon immer sehr die Beine. Aber was wär’s, gehörte das nicht dazu?

Haben Sie Rituale, bevor Sie auf die Bühne gehen?
Ein großes Glas Wasser auffüllen, das ich dann aber eh meist vergesse zu trinken.

Wie ist es, am Wiener Burgtheater zu arbeiten, und wie unterscheidet es sich von anderen Bühnen, auf denen Sie zuvor aufgetreten sind?
Nun ja, es ist schon eine Ehre, an diesem geschichtsträchtigen Haus wirken zu dürfen. Ich kann mich an einige Wien-Ausflüge meiner Kindheit erinnern, wo ich gebannt die Schauspieler*innen auf den Bühnen des Burg- und Akademietheaters bewundert habe. Jetzt selbst Teil dessen zu sein, ist natürlich eine großartige Sache.

Gibt es bestimmte Schauspieler*innen, die Sie besonders inspirieren? 
Der Aktualität halber: die soeben mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnete Sandra Hüller. Ich war grad letztens erst im Kino und hab „Anatomie eines Falls“ sehen können – von dieser Kraft und auch ihrer Rohheit möchte ich mir mindestens ein, zwei Scheiberl abschneiden. Und natürlich Katharina Lorenz, der ich in dieser Probenzeit begegnet bin – eine fantastische Frau, deren kluge und präzise Einfälle ich nicht missen möchte.

Wie hat Ihre Herkunft aus Linz Ihre künstlerische Entwicklung beeinflusst? Gibt es lokale Theater- oder Kulturerlebnisse, die einen besonderen Einfluss auf Sie hatten?
Das Landestheater Linz und das Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel in Kombination mit meiner theaterbegeisterten Oma, die mich oft zu Stücken mitgenommen hat, taten ihren Teil.

Haben Sie eine bestimmte Botschaft, die Sie durch Ihre Kunst vermitteln möchten?
Ist die Welt so dunkel wie auch in diesen Zeiten mal wieder, möchte ich Geschichten erzählen, die sich erhalten, die sich weitererzählen lassen und zu denen man sich verhalten muss. Ganz froh bin ich immer, wenn ich auf einer Premierenparty ohne Perücke und Schminke – mit Glück unerkannt – Fetzen aufschnappen kann, wie Leute über den Abend reden. Und reden und reden und nicht aufhören, sich auszutauschen.

Welche Hoffnungen und Erwartungen haben Sie für Ihre Zukunft als Schauspielerin?
Weite Felder. Zum Reinlaufen, Hinfallen, Atmen und Weiterziehen.

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