Linza Gschichten
"Mister Magic" aus Linz

Der Gossenschütze, ein Goblin, und Mathias Kollros auf dem nextcomic-Festival in Linz. | Foto: BRS/Diabl
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Mathias Kollros zeichnet hauptberuflich Motive für "Magic – The Gathering", das größte Fantasy-Sammel-Kartenspiel der Welt. Selbst spielt er aber nicht.

LINZ. Wenn Mathias Kollros seinen Stand beim großen Magic-Event in Tokyo aufbaut, warten bereits Dutzende Fans auf den Linzer. Diszipliniert stehen sie an, um sich Karten signieren zu lassen oder einen Druck zu kaufen. Laut dem 39-Jährigen gibt es zwei Arten von Magic-Fans: Die einen lieben das Spiel, die anderen das Artwork – so wie Kollros.

Duell der Zauberer

Seit 1993 fasziniert das Sammel-Kartenspiel "Magic – The Gathering" Millionen Menschen weltweit. Man schlüpft in die Rolle eines Zauberers und tritt mit seinem individuellen Kartenset aus Kämpfern, Kreaturen und Zaubersprüchen gegeneinander an. Magic ist längst Kult. Es gibt Turniere, Computerspiele, Bücher und mehr als 20.000 verschiedene Spielkarten. 150 davon hat Kollros gezeichnet. Seine Motive sind meist düster und gruselig, seine Bildsprache inspiriert von Ikonen wie H.P. Lovecraft. Die Tentakel-Monster, Goblins, Riesenhaie oder Serienkiller tragen Namen wie "Krark, der Daumenlose", "Bioessenz-Hydra" oder "Grimmiger Schinder". Letzterer hat einen Umhang aus Handschuhen und lauert seinen Opfern im Wald auf. Es gibt aber auch gefälligere Exemplare, wie "Esika, die Baumgöttin". Fantasy mag Kollros auch privat, liest Romane, schaut Filme, spielt am Computer. Es sind die Flucht vor der Realität und die Konfrontation mit allerschlimmsten Ängsten, die ihn faszinieren.

DarkDepths ist ein Land, inspiriert von HP Lovecraft. | Foto: Kollros
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Von der Fanart zum Beruf

Klar hat Kollros Talent, sein Geheimnis ist aber ein anderes: Er hat nie damit aufgehört, zu zeichnen. Als Fünfjähriger waren es Roboter und Dinosaurier, danach Batman und Robin als Strichmännchen. Bereits mit 16 hat er neben der Grafik-HTL als Illustrator gearbeitet. Werbegrafiker in einer Agentur wollte er aber nie werden. Irgendwann hat Kollros begonnen, Figuren aus dem Computerspiel "World of Warcraft" zu malen und in Foren für Fanart zu posten. Mit 20 hat er dann herausgefunden, dass man damit sogar Geld verdienen kann und etwa Cover für das Tabletop-Spiel "Warhammer 40k" gestaltet.

Der unersättliche große Hai. | Foto: Kollros

Im Forum entdeckt

Vor zwölf Jahren begann die Zusammenarbeit mit "Wizards of the Coast", dem Herausgeber von "Magic – The Gathering". Die Scouts des Unternehmens hatten ihn in einem Forum entdeckt, wo einschlägige Künstler ihre Bilder posten und Feedback bekommen. Seitdem ist er fix dabei und malt fast ausschließlich Magic-Motive – von speziellen Auftragswerken für den "Blonden Engel", Silvia Schneider oder Andreas Gabalier abgesehen. Für eine Magic-Karte braucht Kollros etwa eine Woche. Gezeichnet wird auf einem Wacom-Tablet, also vollständig digital. Für die Zauber-Karte "Greater Good" ist der Künstler selbst Modell gestanden, die Hände einer anderen Figur sind die seiner Frau.

Für diese Hände ist seine Frau Modell gestanden. | Foto: Kollros
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Neues Projekt: Ölgemälde

Manche seiner Karten sind ausverkauft und bereits kleine Anlageobjekte, auch wenn zur 100.000 Dollar teuren Top-Karte "Black Lotus" noch Luft ist. Zur Sicherheit hortet Kollros aber einen Stoß seiner Karten. Aktuell steht ein neues Projekt an. Der Künstler will das Tablet zur Seite legen und ein Motiv in Öl malen – zur Entschleunigung. Wer einige seiner Werke in Groß sehen will, hat noch bis Samstag beim nextcomic-Festival im Ursulinenhof Gelegenheit dazu.

Comic-Kunst an den Grenzen der Wahrnehmung

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