Schaulust 2.0: Internet statt hingehen

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„Geh leck“ oder „Wahnsinn“ posten die Menschen auf der StadtRundschau-Facebook-Seite „Meine Stadt Linz“, wenn sie die Bilder vom Hochwasser in Linz betrachten. Die Zahl der Klicks auf die Beiträge stieg schneller als der Donaupegel. Manche Bilder werden von mehreren Tausend Menschen angesehen und weiterempfohlen. Ein Klick, das Bild wird mit Freunden geteilt und andere sehen die Wassermassen auf ihren Bildschirmen zu Hause oder im Büro. Das ist viel bequemer und sicherer, als den Weg zur Donau auf sich zu nehmen. Außerdem sagt ein Bild oder Video mehr als tausend Worte, die man findet, wenn man das Wasser selber gesehen hat. Und dennoch waren am Sonntag, 2. Juni, und vor allem am Montag, 3. Juni, viele Menschen auf der abgesperrten Eisenbahnbrücke und der Nibelungenbrücke unterwegs. Um die Mittagszeit säumten Schaulustige die Geländer der Nibelungenbrücke, des Lentos und die Treppen des Ars Electronica Centers. Auch für die Touristen ein einzigartiges Spektakel, das in Fotos verewigt wurde. Betrachtet man die Aufnahmen des Hochwassers aus dem Jahr 1954, sieht man aber wesentlich mehr Menschen, die sich von den unglaublichen Wassermassen überzeugen.

Gerüchteküche Facebook

Sämtliche Medien haben ähnlich wie die StadtRundschau zur Zeit des Hochwassers über die aktuelle Lage auf ihren Face-book-Seiten berichtet. Eigens gegründete Seiten haben ebenfalls versucht, diesen Service zu bieten, aber auch für Verwirrung gesorgt, als beispielsweise fälschlicherweise das Gerücht umging, dass alle Linzer Brücken über die Donau gesperrt werden. Dienstagmittag hatte die Seite trotzdem 126.330 Fans auf Facebook.

Helfen statt zuschauen

Während das Wasser wieder die Spur der Verwüstung freigegeben hat, bleibt das Mitgefühl: Manche wollen wissen, wo sie sich hinwenden können, um den Opfern zu helfen, andere interessieren sich für Spendenmöglichkeiten. Das BezirksRundschau-Christkind hilft auch. Spendenkonto 2.777.720, BLZ 34000, RLB OÖ. IBAN: AT78 3400 0000 0277 7720, SWIFT: RZOOAT2L, Kennwort: Hochwasser. Weitere Informationen und Bilder über das Hochwasser in Linz auf der Facebook-Seite der StadtRundschau "Meine Stadt Linz".

MEINUNG: Ein Plädoyer fürs Gaffen

"Wer nicht hören will, muss fühlen", sagt so manche Mutter zu ihrem Kind. Wer nicht auf Warnungen von (Klima-)Forschern hören will und sein Verhalten ändert, muss scheinbar ebenso fühlen. Zwei "Jahrhunderthochwässer" in elf Jahren. Ob das ein Zufall ist? Und das alles nach einem nicht enden wollenden Winter. Wer den Klimawandel abstreitet, sollte sich schleunigst auf den Weg zu den schwindenden Gletschern machen oder einfach nur die Spuren des Hochwassers an der Donau betrachten. Steht man bangend und mehr oder weniger machtlos vor den graubraunen Wassermassen, die sich ihren Weg durch Linz bahnen, bekommt man wieder Ehrfurcht vor Mutter Natur. Die Menschen samt ihrem Hab und Gut sind nur Spielball im Wasser. Das wird einem hoffentlich beim Gaffen bewusst.

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