Story der Woche
Sinnvoll durch den Lockdown

Michael Smogavetz gefällt sein Zivildienst so gut, dass er überlegt, auch danach im Gesundheitsbereich zu arbeiten.  | Foto: Ordensklinikum Linz
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  • Michael Smogavetz gefällt sein Zivildienst so gut, dass er überlegt, auch danach im Gesundheitsbereich zu arbeiten.
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Viele Ex-Zivildiener haben sich in der Corona-Krise freiwillig gemeldet. Wir haben mit drei Linzer über ihre Motive gesprochen. Dabei geht es nicht nur um soziales Engagement.

LINZ. "Ich wollte in Zeiten der Krise meinen Beitrag für die Gesellschaft leisten und etwas Sinnvolles tun", sagt der 42-jährige Michael Smogavetz. Seit Anfang April ist er zum zweiten Mal in seinem Leben Zivildiener. Vor 15 Jahren war er bei SOS Mitmensch im Einsatz. Heute ist er einer von fünf außerordentlichen Zivildienern im Ordensklinikum Linz Elisabethinen. Meist bringt er Patienten von ihren Zimmern zu den Ambulanzen oder Stationen und wieder retour. 


Hunderte Freiwillige in OÖ

Wie Smogavetz leisten laut Informationen des für Zivildienst zuständigen Ressorts rund 600 außerordentliche Zivildiener Dienst in Oberösterreich. Bei 200 wurde der laufende Zivildienst Corona-bedingt verlängert. Rund 400 ehemalige "Zivis" sind dem Aufruf der Bundesregierung gefolgt und haben sich erneut gemeldet, mehr als 100 sind es laut Angaben des Roten Kreuzes alleine in Linz. "Ich habe keine Sekunde gezögert", so Smogavetz.


Ein Stück Sicherheit

Was als Motiv unterschätzt wird: Der außerordentliche Zivildienst bietet zumindest für ein paar Monate ein sicheres Einkommen. Für den selbstständigen Künstler und Restaurator Florian Hummer etwa hat sich schon am Beginn der Krise abgezeichnet, dass die Aufträge einbrechen. Auch deshalb hat er sich freiwillig gemeldet – definitiv eine richtige Entscheidung, wie er heute sagt. "Ich habe die Absicherung gesucht und die Zeit sinnvoll verbracht", sagt Hummer. "Mein Zivildienst ist nicht banales Dahinarbeiten, sondern erfüllt einen größeren Zweck." Noch bis Ende Mai erledigt er bei einem Verein wichtige Besorgungen für Menschen mit psychischen Problemen. Dann nimmt er seine Arbeit wieder auf, denn die Auftragslage beginnt sich zu bessern.


Sorge um Job

Sicherheit war auch für den 30-jährigen Eduard Solly das Hauptmotiv, sich zum Zivildienst zu melden. Der Angestellte hatte schon zu Beginn der Krise Sorge um seinen Job. "Ich wollte vorübergehend einen sicheren Arbeitsplatz", erzählt er. Gelandet ist er in einem Linzer Krankenhaus, wo er Patienten transportiert oder zur "Sitzwache" eingeteilt ist, also im Eingangsbereich hilft, Neuankömmlinge nach Symptomen zu befragen. Netto verdient er jetzt sogar mehr, denn mit Grundvergütung und Zuschlag, beides steuerfrei, kommt man als außerordentlicher Zivildiener auf bis zu 1.700 Euro im Monat – kein Vergleich zur Entschädigung für reguläre Zivildiener. Dass auch jene Zivis, deren Dienst ohne eigenes Zutun verlängert wurde, nicht mehr bekommen, sorgt durchaus für Kritik.


Bleibender Eindruck

Smogavetz jedenfalls gefällt seine Arbeit so gut, dass er dem Gesundheitswesen sogar erhalten bleiben könnte: "Das Zwischenmenschliche und die Gespräche gefallen mir so gut, dass ich mit der Überlegung spiele, auch nach dem Zivildienst etwas Ähnliches weiterzumachen oder gar eine Pflegeausbildung zu beginnen."

Michael Smogavetz gefällt sein Zivildienst so gut, dass er überlegt, auch danach im Gesundheitsbereich zu arbeiten.  | Foto: Ordensklinikum Linz
Eduard Solly leistet seinen Zivildienst in einem Linzer Krankenhaus. | Foto: privat
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