Unstimmigkeiten mit Linz AG
Wasserrettung Pichling gibt Standort am Pichlinger See nach 60 Jahren auf
Erst letztes Jahr wurde der gemeinsame Stützpunkt für die Seeaufsicht, den Seebetrieb und die Wasserrettung am Pichlinger See modernisiert. Aufgrund von Differenzen mit der Linz AG zieht sich die Ortsgruppe Pichling der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR) nun zurück. Ihre Aufgaben übernimmt zukünftig der Arbeiter Samariter Bund (ASB).
LINZ-PICHLING. Nach 60 Jahren im freiwilligen Dienst zieht sich die Wasserrettung Pichling von ihrem Standort am Pichlinger See zurück. Erst letztes Jahr wurde der Standort – der auch von der Linz AG sowie der Seeaufsicht genutzt wurde – durch die Linz AG für 650.000 Euro komplett modernisiert. Ausgerechnet der Neubau scheint der Grund für das Zerwürfnis zwischen Linz AG und der Wasserrettung gewesen zu sein.
"Wollten Eigenständigkeit nicht aufgeben"
"Als im Dezember ein Hochwasser aufgrund starker Regenfälle auch das neue Gebäude erreichte und ca. 20 Zentimeter unter Wasser setzte, äußerste sich bei zwei Medienanfragen ein Mitglied unserer Ortsstelle auch kritisch zum Neubau. Die Linz AG sah darin einen schweren Imageschaden, der das jahrelange Vertrauensverhältnis zur Österreichischen Wasserrettung nachhaltig beschädigt hat", schreibt der ÖWR in seinem offiziellen Statement. Ende Jänner informierte die Linz AG die ÖWR darüber, dass zukünftig der ASB als neuer Ansprechpartner für die Linz AG am Standort zuständig sein soll. Der ÖWR hätte – unter der Leitung des ASB – am Standort verbleiben können. Dies lehnte die Wasserrettung Pichling jedoch ab, da sie ihre Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit nicht aufgeben wollte.
Kooperation von ASB und ÖWR als Wunschlösung
"Mit dem Samariterbund laufen nun die Detailabstimmungen und Vorbereitungen für die künftige Zusammenarbeit am Pichlinger See", so Linz AG-Unternehmenssprecherin Susanne Gillhofer. Die Linz AG habe den ASB deswegen für den Standort vorgeschlagen, da dieser Rettungs- und Krankentransport, Sanitätsdienst und Wasserrettung vereint anbieten kann und so eine "verkürzten Rettungskette" möglich ist. "Die bevorzugte Lösung wäre eine Kooperation zwischen ASB und ÖWR am Standort gewesen", betont Gillhofer. Das Verhältnis zum ÖWR bleibe von diesem Fall unberührt: "Die Linz AG steht mit dem Landesverband der ÖWR weiterhin in gutem Einvernehmen. Am Pleschinger See als auch bei den Schwimmkursen in den LINZ AG-Bädern gibt es eine gute Zusammenarbeit.", so Gillhofer weiter.
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