"Welttag Stimmenhören" in Linz
Viele Menschen hören Stimmen, die andere nicht hören. Wie Kultur, Tradition und existenziellen Bedingungen diese Erfahrung bestimmen, ist Thema von Film, Vortrag und Publikumsdiskussion zum „Welttag Stimmenhören“ am 12. und 13. September im Wissensturm Linz. Die „Geräuschehören-Erfahrungen“ von Flüchtlingen nach traumatischen Erlebnissen sowie das Schicksal von Stimmenhörern in Indien sind Schwerpunkte der anschließenden Workshops.
Wie schaffen es Menschen in Afrika trotz Stigmatisierung und materieller Not, diese ungewöhnlichen „Stimmen“ in ihr Leben zu integrieren? Das Projekt „normal difference“ in den Slums von Nairobi zeigt etwa, dass gegenseitige Unterstützung vieles möglich macht. Nach einer Filmvorführung berichten der kenianische Projektinitiator Kanja Waithira und die Projektbegleiterin Caroline von Taysen (Deutschland) sowie der Linzer Unternehmer Otto Hirsch, Förderer von „Hope for Future“, über wirksame Hilfe zur Selbsthilfe. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 12. September, ab 19 Uhr, im Wissensturm Linz statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist frei.
Das 8. österreichweite Treffen Stimmen hörender Menschen, ihrer Angehörigen und professionellen Begleiter steht am folgenden Freitag, 13. September, von 9.30 bis 16 Uhr, auf dem Programm. "Unser Treffen soll Menschen, die Stimmen hören, ermutigen, ihr Leben bewusst zu gestalten und sich nicht von fatalen Diagnosen, einschränkenden Psychopharmaka oder negativen Stimmen beherrschen oder in die Rolle von Kranken drängen zu lassen", erklärt Christian Lang. Lang ist Psychologe beim „Netzwerk Stimmenhören" – dem Projekt von Exit-sozial mit österreichweitem Hilfsangebot, wenn das „Stimmenhören“ Probleme macht.
Erfahrungen von Flüchtlingen nach traumatischen Erlebnissen
Barbara Preitler, Lehrende der Abteilung für Sozialpsychologie, Ethnopsychoanalyse und Psychotraumatologie an der Universität Klagenfurt sowie Mitbegründerin von Hemayat, Betreuungszentrum für Folter und Kriegsüberlebende, leitet den Workshop über „Geräuschehören – Erfahrungen von Flüchtlingen nach traumatischen Erlebnissen“. Das Außenseitertum als Schicksal von Stimmenhörern in Indien ist ihr zweiter Workshop-Themenschwerpunkt.
Caroline von Taysen, Diplompsychologin und Mitarbeiterin beim Netzwerk Stimmenhören Berlin sowie Begleiterin des Projektes „normal difference“, berichtet gemeinsam mit Projektinitiator Kanja Waithira über Erfahrungen von Menschen in Kenia, die Stimmen hören. "Unsere Workshops bieten Gelegenheit zum Gedankenaustausch, zum Kennenlernen und Lernen aus den Erfahrungen von Stimmen hörenden Menschen in anderen Kulturen", lädt Nadine Jagersberger vom Netzwerk Stimmenhören Interessierte herzlich ein.
Um Anmeldung zu den Workshops wird gebeten unter service@exitsozial.at oder telefonisch unter 0732 719 200, eine Teilnahmegebühr wird nicht verrechnet.
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