Neuer Kultur-Spot in Urfahr

"Wir wollen der freien Szene eine Bühne bieten"

Im Sonnenstein Loft hat der Verein RedSapata Anfang des Jahres seine neue Heimat gefunden. Dort werden zwar weiterhin Tanz- und Bewegungskurse angeboten, der Schwerpunkt hat sich jedoch weiterentwickelt: Im Sonnenstein Loft soll ein multidisziplinäres Kunst- und Kulturzentrum an der Schnittstelle von Tanz, darstellender Kunst und Media Art entstehen. Wir haben die Frauen hinter RedSapata getroffen.

LINZ. Seit zehn Jahren gibt es den Verein RedSapata bereits. Sein Fokus liegt auf zeitgenössischer Bewegungskunst – der Begriff Tanz würde hier eindeutig zu kurz greifen. "Proberäume und eine Bühne waren schon immer das größte Problem", berichtet Mit-Gründerin Ilona Roth. Sie ist selbst international als Tänzerin und Choreografin tätig. Das Sonnenstein Loft in der ehemaligen Dependance der Kunstuni in Urfahr ist bereits die vierte Wirkungsstätte von RedSapata. Zuletzt waren sie in der Tabakfabrik beheimatet. Aufgrund des umfangreichen Umbaus mussten sie dort ausziehen. Nun sind sie aber angekommen. Die Räume beinhalten zwei kleinere Arbeitsräume und einen großen Saal – den "Hybrid Art Space" samt moderner Bühne sowie professioneller Kameraaustattung zum Filmen und Streamen. Im gemütlichen Aufenthaltsbereich kann sich die Szene austauschen und vernetzen.

"Ein befruchtendes Umfeld"

Im "Hybrid Art Space" arbeiten internationale Tanzprofis und darstellende Künstler mit Medienkünstlerinnen und -künstlern zusammen. "Wir geben Künstlerinnen und Künstlern einen Arbeitsraum. Das ist das Herzstück von RedSapata", so Ulrike Hager. Pro Jahr werden mehrere Residencys vergeben. Aktuell wird an neun Projekten gearbeitet. "Die Stücke können bei uns bis zur Bühnenreife entwickelt, und auch zum ersten Mal gezeigt werden", so Hager. Das Angebot nutzen Profis ebenso wie Absolventinnen und Absolventen der Bruckner Uni. "Das ist für alle ein sehr befruchtendes Umfeld", betont Hager.

Hybrid Art Space: Räumliche Grenzen überwinden

Genau das fehlt der Szene oft. Mit dem Sonnenstein Loft wird eine wichtige Lücke im Angebot für die Kulturschaffenden geschlossen. "Wir wollen der freien Szene eine Bühne bieten", sagt Roth. Das bestätigt auch Samer Alkurdi. Der international erfolgreiche Tänzer und Choreograf hat in Linz seine Heimat gefunden, nicht zuletzt wegen RedSapata. "Das Angebot ist einzigartig und fast nirgendwo zu finden", so Alkurdi. Er setzte als erster ein Projekt im neuen Hybrid Art Space um, bei dem via Live-Stream während des Lockdowns Tänzer in zwei Städten gleichzeitig und gemeinsam probten.

Internationale Residencys im Sommer

Dass das Konzept des Sonnenstein Lofts den Nerv der Zeit trifft, zeigt die Förderung durch den Call 21 des Bundes. Das von RedSapata eingereichte und entwickelte Konzept ermöglicht im Sommer zusätzliche Residencys in Linz. 60 Projekteinreichungen aus 20 Nationen sind eingegangen. Zwei bis drei Künstler oder Kunstkollektive können den Sommer mit der Stückentwicklung in Linz verbringen. Behandelt werden darin die Themen künstliche Intelligenz, Apps, Computer-Games und Virtual- beziehungsweise Augmented Reality.

Nächstes "Sunday Showing" am 15. Mai

Wer sich einen persönlichen Eindruck vom Sonnenstein Loft und dem Hybrid Art Space verschaffen will, kann dies bei den nächsten "Sunday Showings" am 15. Mai tun. Dort präsentieren die aktuell dort arbeitenden Kunstschaffenden einen Zwischenstand ihrer Projekte. Mehr Infos auch HIER.

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