Wo Dolly Buster loslegte

1890 wurde das rosa Haus gegenüber der Tabakfabrik erbaut. Es hat viel erlebt, schon bald wird es abgerissen.
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  • hochgeladen von Nina Meißl

„Sie nannten es früher immer das Zuhälterhaus, weil hier alle Nachtclub-Besitzer der Stadt ihr Büro hatten. Danach hab ich es gekauft“, sagt Josef Hauser. Er selbst hat verschiedenste Nachtclubs besessen und sein Geld auch mit der Liebe verdient. Über 20 Jahre hat er hier gelebt, den Laden geschmissen, Zimmer vermietet. Nun wird das Haus abgerissen. Er will nicht wehmütig sein. Neben der Tabakfabrik sei es jetzt ohnehin zu laut für ihn und seine Gäste, meint Hauser. „Es ist nicht mehr so wie früher. Schleifen sie‘s halt, mir ist das egal.“ Es fällt schwer, ihm das einfach so zu glauben. Er strahlt Verbundenheit aus, wenn er erzählt, dass dieses Haus schon 1890 errichtet wurde und er es vor einigen Jahren grundsaniert hat. Am meisten ist er auf die Vergangenheit, auf die goldenen Zeiten stolz. „Bei uns waren früher alle, die Rang und Namen hatten in der Szene. Dolly Buster hat, noch lange bevor sie berühmt wurde, bei uns gearbeitet. Hier hat sie auch ihren Mann kennengelernt“, sagt Hauser. „Oder Naddel, die ist auch bei uns aufgetreten.“

All das ist Nostalgie, das Haus bald dem Erdboden gleich. Wo geht es nun hin? „Ich werde in jedem Fall in Linz bleiben. Vor 35 Jahren war ich in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, war Geschäftsführer verschiedener Nachtclubs, ich will jetzt in meiner Heimatstadt bleiben.“ Dem Geschäft mit der Liebe will er aber in jedem Fall treu bleiben. „Die Zukunft liegt nur noch in der Zimmervermietung. Die Besucher haben nicht mehr das Geld, um sich auch noch teure Getränke zu leisten. Ich will mir ein neues Haus kaufen, wo ich zehn Zimmer vermieten kann.“ Seine Zukunft scheint gesichert, das rosa Haus wartet nur noch auf seinen Abriss nach 113 bewegten Jahren.

1890 wurde das rosa Haus gegenüber der Tabakfabrik erbaut. Es hat viel erlebt, schon bald wird es abgerissen.
„In diesem Haus hat Dolly Buster  gearbeitet und ihren Ehemann kennengelernt", sagt Josef Hauser.
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Foto: Cityfoto
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