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Kupfermuckn-Redakteurin Sonja führt im Rahmen der Gratwanderungen an Orte, die für wohnungslose Menschen in Linz wichtig sind. Sie berichtet, welche Probleme es in der Stadt gibt und was wirklich helfen würde.
LINZ. "Es braucht einfach mehr leistbaren Wohnraum, vor allem in Krisenzeiten", hält Sonja fest, die eine Zeitlang selbst auf der Straße lebte. Schließlich könne jeder wohnungslos werden. Die Gründe dafür reichen vom Jobverlust bis hin zu psychischen Erkrankungen. Um auf die Probleme von wohnungslosen Personen hinzuweisen, führt die heutige Kupfermuckn-Redakteurin im Rahmen von "Gratwanderungen" durch die Stadt. "In Österreich haben wir ein Sozialsystem, das auf Dezentralisierung basiert. Das ist auch sinnvoll, weil es sonst zu einer Art 'Ghettoisierung' kommen kann", berichtet Daniel Egger, Sozialarbeiter bei der "Kupfermuckn".
Großes Problem: "Verdeckte Wohnungslosigkeit"
Zählungen zufolge leben in Linz zwischen 50 und 70 Personen auf der Straße. Drei Viertel seien männlich, schätzt Thomas Niedermayr, Leiter von Outreachwork des Sozialvereins B37. Doch die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher sein. "Ein großes Problem ist die verdeckte Wohnungslosigkeit. Frauen gehen Beziehungen ein, in denen sie von Gewalt betroffen sind, nur um nicht auf der Straße noch größeren Gefahren ausgesetzt zu sein", erklärt Sonja. In Linz bietet "Arge Sie" Unterstützung für Frauen an, die häufig aus Scham und Schuldgefühlen alles tun, um ihre Notsituation zu verbergen. "Frauen wenden sich oft erst um fünf nach zwölf an die Wohnungslosenhilfe", berichtet das Team der Arge Sie. Ganz konkret bräuchte es Krisenwohnungen, in denen sich die Frauen mit oder ohne Kindern. stabilisieren können. Häufig vermeiden sie gemischtgeschlechtliche Anlaufstellen, oftmals seien schon gemeinsame Eingangsbereiche eine Hürde. Ein weiteres Problem: Der Bedarf an Schutzräumen für Frauen übersteige das bestehende Angebot um ein Vielfaches.
Noch keine "Non-Compliance-Zimmer" in Linz
Ein Ort, der für Sonja auch wichtig war, ist das "Of(f)'n Stüberl" der Evangelischen Stadt-Diakonie Linz. "Die Gäste im Of(f)’n-Stüberl sind eine bunte Gruppe: Von Menschen, deren Armut oder Einsamkeit es für sie attraktiv macht, zum Frühstück ins Stüberl zu kommen, hin zu Menschen, die auf der Straße schlafen. Auch Menschen, die in der Notschlafstelle untergekommen sind oder andere Wohnangebote der Wohnungslosenhilfe nutzen, kommen hierher", sagt Geschäftsführer Georg Wagner. Für viele seiner Klientinnen und Klienten fehle es an niederschwelligen Beschäftigungsmöglichkeiten, die den Tag strukturieren, eine kleine Zuverdienstmöglichkeit darstellen, aber nicht aus den Augen verlieren, dass ihre Arbeitsfähigkeit oft stark eingeschränkt ist. Zudem problematisch: Im Gegensatz zu Wels und Steyr gibt es in Linz noch keine "Non-Compliance-Zimmer". Diese richten sich an sucht- und psychisch kranke Wohnungslose, die nicht mit anderen Personen in Sozialeinrichtungen leben können. Die FPÖ beantragte im Gemeinderat vergangenes Jahr ein vergleichbares Projekt hinsichtlich der Situation am Linzer Busterminal.
Wohnraum zuerst anbieten
Das erste "Dük" wurde vor gut einem Jahr errichtet. Die Stellplätze befinden sich derzeit noch am Stadtrand.
Ein "Housing First Prinzip", also Obdachlosen Wohnraum zuerst und nicht zuletzt anzubieten, verfolgt das Projekt "Dük – Dach über dem Kopf". Gemeinsam mit dem Sozialverein B37 und der HTL 1 Bau und Design errichtet die Kolpingfamilie Linz Witterungsschutze aus Holz, die obdachlosen Menschen per Schenkungsvertrag übergeben werden. "Der Bewohner hat eine gesicherte Schlafstelle, wo er sein Hab und Gut aufbewahren kann. Dadurch findet er Zeit für Wohnungs- oder Arbeitssuche", berichtet Projektleiter Martin Lumetzberger. In Linz gibt es erst drei dieser Unterkünfte, finanziert durch private Sponsoren. Insbesondere die Suche nach geeigneten Stellplätzen gestalte sich schwierig. Daher freue man sich umso mehr, dass am 21. September das vierte "Dük" am Linzer Hauptplatz entsteht. Anfragen für "Gratwanderungen" per E-Mail an kupfermuckn@arge-obdachlose.at
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