Zeitökonomisches Training

BezirksRundschau: Können Sie als Sportmediziner zum Besuch eines Fitnessstudios raten?
Habelsberger: Prinzipiell rate ich zu körperlicher Aktivität und regelmäßiger Bewegung. Für das Training von Kraft und Ausdauer gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder zu Hause, im Freien oder im Fitnessstudio.

Woran erkenne ich die Qualität eines Fitnessstudios hinsichtlich der Geräte und der Beratung?
Ab dem 40. Lebensjahr empfehle ich vor dem Fitnessstudio-Besuch eine ärztliche Untersuchung. Auch bei Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Gelenkbeschwerden sollte zuerst ein Arzt die Trainingstauglichkeit feststellen. Im Fitnessstudio sollte dann eine gründliche Beratung durch einen Sportwissenschaftler sowie ein Belastungstest durchgeführt werden. Der daraufhin individuell erstellte Trainingsplan sollte einmal im Quartal überarbeitet werden.
Die Fitnessgeräte müssen in einem Fitnessstudio einmal jährlich vom TÜV überprüft werden. Die Geräte sollten mit einem Pickerl entsprechend gekennzeichnet sein. Ist man sich nicht sicher, sollte man die Überprüfungsintervalle hinterfragen. Außerdem würde ich empfehlen, sich ein Bild vom Duschbereich zu machen, auch das kann viel über die Qualität eines Studios aussagen.

Welche Vorteile bietet das Fitnessstudio gegenüber dem Training zu Hause?
Der Vorteil eines Fitnessstudios ist, dass man witterungsunabhängig und zeitökonomisch trainieren kann. Viele haben ein Studio in der Nähe und können die empfohlenen Trainingseinheiten von eineinhalb bis zwei Stunden zweimal pro Woche zeitlich sinnvoll umsetzen. Das Fitnessstudio bietet also die Möglichkeit in kurzer Zeit das Optimum zu trainieren. Nicht nur eine gute Betreuung spricht für das Fitnessstudio, sondern auch dass die Geräte ergonomisch optimiert sind. Beim freien Training zu Hause, etwa mit Hanteln, besteht die Gefahr einer falschen Belastung.

Prim. Dr. Winfried Habelsberger MSC ist ärztlicher Leiter des Institutes für physikalische Medizin und Rehabilitation am Krankenhaus der Elisabethinen.