Protestaktion
Jugendorganisationen warnen vor einer "verlorenen Generation"
Mehrere Jugendorganisationen sorgen sich angesichts der Corona-Krise um eine "lost generation" und fordern Anreize für Betriebe, weiter Lehrlinge auszubilden.
LINZ. Mit Plakaten haben die Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), die Sozialistische Jugend, die Junge Generation, der VSStÖ und die Roten Falken Montag früh in der Prinz-Eugen-Straße auf die Gefahren der Corona-Krise für die Jugend aufmerksam gemacht. Die Befürchtung: Viele Betriebe könnten aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten die Ausbildungsplätze für Lehrlinge reduzieren oder ganz streichen. Das hätte nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch für die Gesellschaft dramatische Folgen. Denn dann drohe ein nie dagewesener Fachkräftemangel, argumentiert die ÖGB-Jugend.
140 Millionen für Ausbildungsfonds
Die Jugendorganisationen fordern deshalb Anreize für Betriebe, junge Menschen "auch in dieser unsicheren Zeit" auszubilden. Konkret soll ein "Corona-Ausbildungsfonds" mit 140 Millionen Euro geschaffen werden. Dazu fordert der ÖGJ-Landesvorsitzende Josef Rehberger eine Aufstockung der Ausbildungsplätze im staatlichen und staatsnahen Bereich. "Was bisher von der Regierung vorgeschlagen wurde, ist zu wenig", sagt Rehberger. Er warnt auch vor persönlichen Folgen, wenn Jugendliche unter Zukunftsängsten leiden und das Gefühl haben, nicht gebraucht zu werden.
"Wir dürfen nicht zulassen, dass eine ganze Generation wegen der steigenden Jugendarbeitslosigkeit auf der Strecke bleibt“, sagt Nina Andree, Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend Oberösterreich, angesichts fast 7.000 junger Arbeitsloser und mehr als 1.300 Lehrstellensuchender in Oberösterreich.
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