Ukraine-Krieg
"Meine Cousine hat sich heute zum Militär gemeldet"
Der russische Angriff auf die Ukraine beschäftigt natürlich auch die ukrainische Community in Linz – so wie die Opernsängerin Inna Savchenko, die sich um ihre Familie sorgt und Solidaritäts-Demos organisiert.
LINZ. Ein paar Dutzend Menschen haben am Samstag, 19. Februar, auf dem Linzer Hauptplatz gegen einen Krieg in der Ukraine protestiert (siehe Bildergalerie). Mit dem russischen Angriff heute früh haben sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Eine der Demo-Organisatoren war die Opernsängerin Inna Savchenko. "Selbstverständlich ist es eine sehr trauriger Moment", sagt die Linzerin heute im Gespräch mit der BezirksRundSchau. "Wir haben Angst um unser Land".
"Die Ukraine braucht Hilfe und Waffen"
Für sie steht aber nicht nur die Ukraine, sondern die Zukunft Europas auf dem Spiel. "Wir müssen jetzt zusammenhalten und die menschlichen Werte und die Entwicklung der Demokratie schützen. Die Welt muss sofort handeln", appelliert Savchenko. Es gehe um einen gemeinsamen Kampf aller demokratischen Länder gegen ein autoritäres Regime. "Und ja, die Ukraine braucht jetzt Hilfe und Waffen", sagt sie.
Familie im Krieg
Angst hat sie auch um ihre Familie. Einen Cousin und eine Cousine hat sie noch in der Ukraine, beide haben Ehepartner und je zwei Kinder. Der Cousin wurde bereits eingezogen. Heute hat sich auch ihre Cousine freiwillig zum ukrainischen Militär gemeldet. "Das ganze Land kämpft", sagt Savchenko. Mit ihrer Sorge ist sie nicht alleine. Etwa 880 Linzerinnen und Linzer mit Wurzeln in der Ukraine gibt es. Die aus Kyiv stammende Künstlerin lebt seit 2013 hier, war am Landestheater und zuletzt an der Neuen Oper Wien engagiert. 2018 gründete sie mit anderen den ukrainischen Kulturverein „TUKA – Lesja Ukrainka“. Ziel des Vereins ist es, ukrainische Kultur und Traditionen zu vermitteln und zu fördern. Kurz vor der Corona-Krise organisierte der Verein etwa ein Konzert der ukrainischen Kammermusik "Dumky" in der Landesgalerie.
"Die Ukraine wird gewinnen"
Derzeit ist aber all ihre Aufmerksamkeit auf den Krieg gerichtet. Hoffnungslos ist sie nicht: "Putin hat angegriffen, aber niemand läuft weg. Die Armee, Diplomaten, alle arbeiten. Die Ukraine kämpft. Die Ukraine wird sich verteidigen. Die Ukraine wird gewinnen", sagt sie.
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