Straßenumbenennung gefordert
Namensvorschlag für Linzer Glaubackerstraße an Luger überreicht
Nach der symbolischen Umbenennung der historisch belasteten Glaubackerstraße in Agathe-Doposcheg-Schwabenau-Straße überreichte die Initiatorin, Elisa Andessner, nun das neue Straßenschild offiziell an Bürgermeister Klaus Luger. Mit der Aktion möchte die Künstlerin eine tatsächliche Umbenennung anstoßen und Frauen im Stadtbild sichtbarer machen.
LINZ. Am 29. Mai veranstaltete ein Linzer Kunstkollektiv rund um Elisa Andessner die symbolische Umbenennung der Glaubackerstraße im Stadtteil St. Magdalena. Die Straße ist nach dem Linzer Maler Franz Glaubacker benannt. Glaubacker war Mitglied der NSDAP. Sein bekanntestes Werk ist das Porträt "Hitler am Balkon des Linzer Rathauses". Die Straße wurde für einen Tag in Agathe-Doposcheg-Schwabenau-Straße umbenannt. Sie war unter anderem Mitgründerin der ersten Linzer Malschule für Frauen.
Belastete Straßennamen ändern
"Das Projekt möchte einerseits darauf aufmerksam machen, dass es in Linz noch immer historisch belastete Straßennamen gibt und dazu anregen, dies zu ändern", erklärt die Künstlerin. Ein weiteres Anliegen ist die ungleiche Verteilung der Linzer Straßennamen: "In Linz sind 557 Straßen nach Persönlichkeiten benannt, davon 510 nach Männern und nur 47 nach Frauen. Das ist nicht zeitgemäß und muss korrigiert werden", fordert Andessner.
Luger will Bericht des Stadtarchivs abwarten
Am 2. Juni überreichte Andessner das neue Straßenschild, gestaltet von Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf, an Bürgermeister Klaus Luger. Er wies in diesem Zusammenhang auf die laufende historische Überprüfung der Linzer Straßen- und Gebäudenamen durch das Archiv der Stadt Linz hin. Diese soll Ende des Jahres, spätestens im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein. "Diesem Bericht möchte ich nicht vorgreifen, werde aber auf dessen Basis gemeinsam mit der Stadtregierung politisch entscheiden, ob Straßennamen umbenannt, oder durch erklärende Schilder ergänzt werden", so Luger. Eine konkrete Zusage zur Namensänderung machte er nicht.
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