10.000 Wohnungen stehen leer
So will die Stadt Linz zukünftig Wohnungsleerstand reduzieren

- Aktuelle Schätzungen der Stadtforschung weisen darauf hin, dass rund 10.000 Wohnungen in Linz seit mehr als sechs Monaten leer stehen. Dies entspricht 8,4 Prozent des gesamten Wohnungsbestands.
- Foto: P.T.U/Pertlwieser
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Mit mehreren Maßnahmen will die Stadt Linz zukünftig gegen den Wohnungsleerstand vorgehen. Laut Schätzungen der Stadtforschung stehen aktuell rund 10.000 Wohnungen leer. Vorrangiges Ziel sei es, den Wohnraum in der Stadt leistbar zu halten.
LINZ. Aktuelle Schätzungen der Stadtforschung weisen darauf hin, dass rund 10.000 Wohnungen in Linz seit mehr als sechs Monaten leer stehen. Dies entspricht 8,4 Prozent des gesamten Wohnungsbestands. Diesen Wohnraum will der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) durch mehrere Maßnahmen wieder für den Markt verfügbar machen. "Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, um das Wohnen in Linz leistbar zu halten", so Prammer in einer Aussendung heute.
Gründe für Leerstand vielfältig
Die Gründe für den Leerstand seien vielfältig – Renovierungen, Mieterwechsel, Verlassenschaften, nicht gemeldete Zweitwohnungen, Auslandsaufenthalte oder auch Verkaufsvorbereitungen könnten dazu führen. Im österreichweiten Schnitt läge Linz jedoch vor Graz oder Salzburg. "Ein wesentlicher Faktor dafür ist der hohe Anteil an gemeinnützigem Wohnraum, der in Linz schnell wieder vermietet wird", so Prammer. Vor allem Wohnungen, die "kurzfristig und ohne größere bauliche Maßnahmen als Wohnraum genutzt werden können und schon einen guten Wohnstandard haben", sollen mobilisiert werden. "Dazu zählt vor allem Wohnraum, der gemeinhin als spekulativ bezeichnet wird und allein wegen möglicher Wertsteigerungen ungenutzt bleibt", betont Prammer.
Sanierungsförderungen und Leerstandsabgabe
Mit Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, einer verbesserten Datenlage, um geeignete Wohnungen zu identifizieren und Unterstützungsangeboten für die Eigentümer bei Sanierungen und Vermietungen soll das gelingen. Zusätzlich fordert Prammer vom Land Oberösterreich die Einführung einer landesweiten Leerstandsabgabe in ausreichender Höhe sowie bessere Sanierungsförderungen.
Grüne: "An Leerstandsabgabe führt kein Weg vorbei"
"Wenn wir wollen, dass Wohnen wieder leistbarer wird und zugleich wertvoller Boden geschützt bleibt, führt kein Weg an einer Leerstandsabgabe vorbei", meldet sich Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger per Pressemitteilung zu Wort. Ein entsprechender Antrag ihrer Fraktion im Gemeinderat sei in der Vergangenheit jedoch von SPÖ, ÖVP, FPÖ und den Neos abgelehnt worden. Bisher habe es geheißen, dass diese Daten nicht erhoben werden können. "Dass es jetzt auf einmal doch geht, konkrete Zahlen zu nennen, kommt daher überraschend und wirft die Frage auf, warum das bisher nicht möglich gewesen sein soll", wundert sich Schobesberger.
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