Linzer Grüngürtel
Stadt will Masterplan für Ausbau des Uni-Viertels entwickeln
Wie bereits angekündigt, soll das Linzer Uni-Viertel kräftig wachsen – wir berichteten HIER. Zuvor wird ein "Masterplan" mit der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessendvertreterinnen und Vertretern erstellt. Ein Architekturwettbewerb für den Bau der neuen "Digital-Uni" – jetzt offiziell IT:U – läuft bereits. Die Linzer Grünen wollen die zusätzliche Bebauung im Grüngürten noch abwenden und schlagen Alternativstandorte für die neue Universität vor. Auch Linzplus-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik würde sich eine "ernsthafte Standort-Diskussion" wünschen.
LINZ. Im Zeitraum Dezember bis Mai 2024 wird ein "Masterplan" für die zukünftige Bebauung des Linzer Uni-Viertels erstellt. „Ähnlich wie wir es schon beim Innenstadtkonzept erproben, setzen wir auch hier auf eine breite Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessensvertreterinnen und -vertretern", kündigt Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) an. So soll in mehreren Abschnitten eine "Planungsvision" für den Stadtteil entstehen, die die "hohe Lebensqualität erhält und noch verbessert".
Architekturwettbewerb für Neubau läuft bereits
Mit der Erstellung des Plans ist Architekt Albert Wimmer beauftragt. Unterstützt wird der Prozess vom Team des Innovationshauptplatzes Linz. „Am Beginn werden strategische Ansätze – insbesondere zu Verbindungen des Grünraums, klimatische Bedingungen, Wasserführungen – sowie zukünftige Erschließungen von Flächen und etwaige Lärmentwicklungen diskutiert", sagt Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann. Für den Neubau der "Digital-Uni" – IT:U – läuft ein Architekturwettbewerb. Ergebnisse daraus sollen im März 2024 feststehen.
Grüne warnen vor Zerstörung des Grüngürtels
Die Linzer Grünen warnen vor einer weiteren Verbauung des stadtklimatologisch wichtigen Grüngürtels. "Das wäre ein nicht wieder gut zu machender Fehler, der die Durchlüftung und Kühlung in unserer Stadt dauerhaft gefährden und zulasten der kommenden Generationen gehen würde", betont Gemeinderat Markus Rabengruber. Als alternative Standorte für die neue Universität schlägt er das PostCity-Areal vor. "Hier wäre reichlich Platz vorhanden, ohne Grünraum zu zerstören. Außerdem könnte hier die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz nicht besser sein", so Rabengruber.
Linzplus kritisiert schlechte Öffi-Anbindung
Auch Linzplus-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik stellt den gewählten Standort infrage: "Nicht dort, wo es am einfachsten, billigsten und friktionsfreiesten ist oder billige Grundstücke zu kaufen sind, sondern am besten und am ressourcenschonendsten soll der Grundstein für die Digital-Universität gelegt werden.“ Vor allem die Entfernung zur bestehenden Straßenbahnhaltestelle – Potocnik nennt hier einen Fußweg von 1,3 Kilometern – wertet er als massiven Nachteil. Auch er würde die PostCity oder das Neubaugebiet zischen Wiener Straße und Hauptbahnhof als sinnvolleren Standort erachten.
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