Ausstellung im KUNSToffizin.Linz
All Eyes On You - Umhaller und Vonbank

Gerhard Umhaller: "Hongkong", Fotografie, 13x19cm; Foto und Credit: Gerhard Umhaller
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  • Gerhard Umhaller: "Hongkong", Fotografie, 13x19cm; Foto und Credit: Gerhard Umhaller
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KUNSToffizin.Linz eröffnet Ausstellung ALL EYES ON YOU:
GERHARD UMHALLER, RUTH UMHALLER, MICHAEL VONBANK
Kurator: Peter Assmann, Eröffnung: Freitag, 8. März 2024, 19 Uhr
KUNSToffizin.Linz, Graben 6 / Kollegiumgasse 5, A-4020 Linz

Dauer 9. März bis 31. Mai 2024
Öffnungszeiten: Do und Fr, 10 – 18 Uhr und nach Vereinbarung

Unter dem Titel ALL EYES ON YOU präsentiert der neue Ausstellungsraum KUNSToffizin.Linz Werke von Gerhard Umhaller, Ruth Umhaller und Michael Vonbank. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 8. März 2024 um 19 Uhr eröffnet. Zur Eröffnung spricht der Ausstellungsmacher, Kurator, em. Museumsdirektor, Kunsthistoriker und Künstler Peter Assmann.

Augen sind so faszinierend wie kostbar, sie zeigen durchlässig Ansichten und Einsichten ihrer Besitzer*innen durch deren freche, insistierende, ängstliche, spöttische, verträumte oder bewundernde Blicke. So wie beim Sehen das verkleinerte Bild zunächst auf der Netzhaut landet und erst im Gehirn umgedreht wird, so entsteht die Bedeutung der Bilder erst „in den Augen“ der Betrachter*innen. Damit sind die Besucher*innen aktiv eingebunden in die Gesamterzählung der Ausstellung, die über Nähe und Distanz, Identität und Realität sowie Fiktion und Wirklichkeit des Sehens reflektiert.

Die Werke der drei präsentierten Künstler*innen umfassen die Medien Fotografie, Zeichnung und Collage.

Gerhard Umhallers ausgewählte fotografische Blickpunkte zeigen Szenen zwischenmenschlicher Interaktion in vielfältigen Situationen und Orten. Wir schauen in Gesichter aus Sarajevo, Kalkutta, Hongkong, Paris, London, Sri Lanka, Wien, New Jersey und Chicago. Seine Fotografien zeigen neugierige offene Blicke, ein inszeniertes Kokettieren mit der Kamera, ein schüchternes Betrachten oder auch verdeckte Augen als ein eindeutiges Statement. Das Sehvermögen durch den Sucher bestimmt den kommunikativen Austausch mit dem Gegenüber. Gerhard Umhallers Fotos zeigen frontale „Auge in Auge“-Situationen oder indirekte Augenblicke, dadurch entstehen Narrationen des sich Einlassens auf ein Spiel des Sehens und Gesehen-Werdens.

Ruth Umhallers Zeichnungen beantworten die Frage, was das „Sehen“ eigentlich ist, als einen Vorgang des Sich-Einlassens in subjektive Empfindungen und Denkweisen. Ihre farbigen Tuschezeichnungen reflektieren den Prozess des Sehens als eine vielschichtige Erzählung: „Wir schauen voraus, finden, identifizieren oder vernebeln unsere Wahrnehmung, fantasieren oder erkennen – alles fließt ein in das, was „augenblicklich“ vor unserem inneren Auge entsteht.“ (Ruth Umhaller). „Die Natur schaut auf uns“ lautet der Titel einer Serie, die mit Collagetechnik in Kombination mit Farbstiftzeichnung entstanden ist. Die Serie bezieht sich auf unsere Rolle als maßgebliche Akteure für eine bestmögliche Entwicklung der Erde, in die wir eingewoben sind.

Michael Vonbanks zeichnerisch-mächtiges Werk, entstanden am Beginn seiner Karriere, wird fast durchgehend von Augen bevölkert: Geheimnisvolle „Augen-Wesen“ springen den Betrachter*innen aus großformatigen, farbstarken Ölkreidezeichnung entgegen, unzählige Augenpaare blicken aus den vielschichtigen miteinander verwobenen Menschenkörpern seiner filigran ausgearbeiteten frühen Bleistiftzeichnungen. „Michael Vonbank zeigt den Menschen gleichsam als „Augentier“; das Gesicht des Menschen, konzentriert auf seine Augen, wird zum Tor für Innen- wie auch Außensichten … Der menschliche Sehprozess erscheint als eine Art von permanent wechselnder Beziehungssituation, ein beständiger Austausch.“ (Peter Assmann).

Künstler*innenbiografien:
Gerhard Umhaller (*1957 in Naarn/OÖ) - Der Fotograf war von 2000 bis 2022 a.o. Universitätsprofessor für visuelle Mediengestaltung mit Schwerpunkt Fotografie an der Kunstuniversität Linz. Nach seinem Diplom der Studienrichtung „Visuelle Mediengestaltung“ war er von 1988 bis 2000 an der Kunstuniversität Linz als Hochschulassistent und Lehrbeauftragter der Meisterklasse „Visuelle Mediengestaltung Grafik-Design und Fotografie“ bei Prof. Marek Freudenreich tätig. 1988 wurde er für seine Diplomarbeit mit dem Würdigungspreis des Bundesmuseums Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet. Gerhard Umhaller war in zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland vertreten, u.a. im Art Directors Club Hall of Fame New York, im Deutschen Plakat Museum (Essen), im Plakatmuseum Mexiko City, im Plakatmuseum Wilanòw (Polen), im Museum Mihàly Munkàcsy (Ungarn), im Österreichischen Kulturinstitut Warschau, in der Landesgalerie Franciso Carolinum Linz, in der Fotogalerie Spectrum Linz, der Künstlergilde Salzkammergut, der Kammerhofgalerie Gmunden und in der Galerie „Splace“ der Kunstuniversität Linz. Gerhard Umhallers Werke sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen sowie in nationalen und internationalen Publikationen vertreten. 2022 erschien seine Monographie „Wie ein Wimpernschlag. Bilder aus dem Archiv 1980-2022“ herausgegeben von der Kunstuniversität Linz mit Texten von Tina Frank, Martin Hochleitner, Elisabeth Egger-Mann und Angela Koch. Von 1994 bis 2019 leitete er zahlreiche Studienprojekte und Workshops zum Thema „Street Photography“ in Europa, Asien und den USA.

Ruth Umhaller (*1963 in Innsbruck, lebt seit 1981 in Oberösterreich) - Die Designerin ist seit 1989 in Linz als Professorin an der HTL1 Goethestraße für gestalterische Fächer in den Bereichen Grafik-Design, Darstellung und Komposition tätig. Nach ihrem Diplom der Studienrichtung „Gebrauchsgrafik“ bei Prof. Erich Buchegger und Gerhard Frömel an der Kunstuniversität Linz arbeitete Ruth Umhaller von 1987 bis 1989 als selbstständige Grafik-Designerin und Illustratorin u.a. in den Bereichen Buch- und Ausstellungsgestaltung. 1983 und 1986 entwickelte sie die grafische Gestaltung der oberösterreichischen Landesausstellungen in Wels und St. Florian mit. 1987 wurden ihre Arbeiten im Art Directors Club Hall of Fame New York ausgestellt und im 66th Art Directors Annual publiziert. 1977 startete sie ihre künstlerische Ausbildung für Glasveredelung, Glasmalerei und Bleiverglasung in der berufsbildenden Glasfachschule in Kramsach. Parallel zu ihrer Tätigkeit als Professorin setzt sie sich künstlerisch mit den Bereichen Illustration, Malerei, Musik-Komposition, Keramik und Fotografie auseinander.

Michael Vonbank (*1964 in Bludenz, †2015 in Wien) war Maler, Zeichner, Bildhauer, Dramatiker und Literat. Er schuf in drei Jahrzehnten ein großes, originelles und sehr vielseitiges Werk, das die Medien Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation, Foto, Video, Audio, Theater, Prosa und Lyrik umfasst. Seine Kunst ist intuitiv, spontan und kraftvoll, er brachte Einfälle in Sekundenschnelle auf den Punkt. Michael Vonbank war zu Beginn seiner Karriere fünf Jahre autodidaktisch tätig, bevor er von Christian Ludwig Attersee an die Universität für angewandte Kunst in Wien geholt wurde. Von 1991 bis 1995 studierte er dort Malerei, Animationsfilm und Tapisserie (Meisterklasse Christian Ludwig Attersee, Diplom der Malerei mit Auszeichnung) und 1996 Bildhauerei in der Meisterklasse von Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seine Werke waren in Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. im MAK-Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien, im Museum Angerlehner, Thalheim bei Wels, im Heeresgeschichtlichen Museum, Wien, im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, im Stadtmuseum Innsbruck sowie in weiteren Ausstellungen und Messen im In- und Ausland zu sehen. 2005 bis 2012 erarbeitete er gemeinsam mit Christian Ludwig Attersee eine Serie von Gemeinschaftsarbeiten, 2023 entstanden Kollaborationen von Elke Silvia Krystufek und seinen Werken. Michael Vonbank erhielt zahlreiche Preise wie u.a. den Preis der Creditanstalt Bankverein des Österreichischen Grafikwettbewerbs, den Preis des Landes Tirol und den Preis des Siemens Artwork Network. Anlässlich der Ausstellung „Dämonentheater“ im Museum Angerlehner ist im Vorjahr ein umfassender Katalog unter dem Titel „Michael Vonbank: Dämonentheater. Arbeiten 1986 bis 2015. Ein Überblick“, herausgegeben von Beate Sprenger mit Texten von Christian Ludwig Attersee, Lucas Gehrmann, Daniela Gregori, Anton Herzl, Margareta Sandhofer, Beate Sprenger, Florian Steininger, Michael Vonbank und Vitus Weh im Verlag für moderne Kunst, Wien 2022 erschienen. www.michaelvonbank.at

Begleitprogramm zur Ausstellung:
05.4.2024, 19 Uhr Talk mit Beate Sprenger (Estate Michael Vonbank) und
Lesung: Texte von Michael Vonbank
11.4.2024, 19 Uhr Künstlergespräch mit Ruth Umhaller-Sprenger
25.4.2024, 19 Uhr Künstlergespräch mit Gerhard Umhaller

KUNSToffizin.Linz Der Ausstellungsraum wurde von Peter Assmann 2023 eröffnet. Die KUNSToffizin.Linz ist ein neuer Ort für Kunstprojekte im Zentrum der oberösterreichischen Landeshauptstadt, an einer der verkehrsreichsten Straßen am Rande der Altstadt gelegen, ein Begegnungsplatz zur Kunst am Schnittpunkt vieler anderer Kunstorte und Kunstpositionen – regional und international.
Information Peter Assmann, M +43 664 4601200 peter.assmann@liwest.at oder www.peterassmann.at, Leo Neuhauser, M +43 660 5861295
Adresse: Graben 6 / Kollegiumgasse 5, A-4020 Linz
Öffnungszeiten: Do und Fr, 10 – 18 Uhr und nach Terminvereinbarung

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