Verletzungspech machte "Schimpi" mental topfit

Michael Schimpelsberger bei seinem bislang letzten Bundesliga-Einsatz gegen Wacker Innsbruck.
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LINZ/NEUHOFEN. Er hatte den Traum jedes österreichischen Fußballers, einmal ins Ausland zu wechseln, bereits verwirklicht. Dabei gewann er sogar den niederländischen Pokal mit dem FC Twente und kam für jenen auch in der Champions League zum Einsatz. Michael Schimpelsberger hatte mit erst 19 Jahren bereits einiges erreicht, was vielen Fußballprofis verwehrt bleibt. Vier Jahre nach seinem Champions-League-Debüt durchlebt der gebürtige Linzer, der bis zu seinem zwölften Lebensjahr in Neuhofen/Krems aufwuchs, jedoch schwere Zeiten. Im Januar 2011 wechselte "Schimpi" zu Rapid Wien, was für ihn kein Rückschritt war, "denn ich war ja gleich Stammspieler und immerhin ist Rapid der größte Verein des Landes. Außerdem konnte ich Europa League spielen. Die Ausichten auf einen Stammplatz waren für mich in Holland einfach nicht groß genug und ich musste Spielpraxis sammeln." Im April 2013 erlitt Schimpelsberger jedoch einen Achillessehnenriss, der zu einer Zwangspause von sieben Monaten führte.

Kämpfertyp und positiver Denker

Dann war er endlich wieder fit, "Christopher Trimmel hat jedoch die Chance genutzt und mich gut vertreten. Nach der Verletzung war es schwer, gleich in die Mannschaft zu finden. Ich habe aber viel daraus gelernt, bin seitdem mental stärker. Ich war dann auf einem guten Weg", erzählt der Rechtsverteidiger, der im Profibereich auch schon in der Innenverteidigung und als Sechser spielte. In der Vorbereitung auf die aktuelle Saison lief alles nach Plan, dann jedoch der nächste Schock: Diagnose Kreuzbandriss. Kaum eine Verletzung wird von Sportlern so gefürchtet. "Ich bin aber ein Typ, der alles positiv sieht. Ich bin mit dem Heilungsverlauf zufrieden, meine Fitness ist top. In der Vorbereitung werde ich ab Jänner wieder alles geben, um mir meinen Platz zurückzuerobern. Ich bin zuversichtlich, dass ich die Qualität habe", lässt sich Schimpelsberger nicht zur Verzweiflung bringen. Dennoch warfen ihn die Verletzungen zurück, er war mit 20 Jahren Stammspieler beim größten heimischen Verein, im Februar wird er 24. "Das Ziel ist jetzt erst mal, bei Rapid wieder den Stammplatz zu erobern. Vielleicht schaffe ich es ja wieder einmal ins Ausland. Mein Traum war immer schon England, egal ob erste oder zweite Liga. Mir gefällt das körperbetonte und schnelle Spiel dort." Über das Nationalteam will er aber vorerst noch nicht nachdenken.

In der Jugend viel auf Reisen

Zum Fußball kam das Stehauf-Männchen nicht wie viele durch elterlichen Einfluss. "Meine Eltern erzählen, dass ich seit ich reden konnte immer nur den Ball haben wollte. Woher das kommt, ist unklar, denn mein Vater war früher kein Fußballer. Ich bin schon bald zur Union Neuhofen und wollte nie wieder etwas anderes machen", sagt der Rechtsverteidiger. Also musste er sich ein anderes Vorbild suchen und fand es in Frank Lampard vom FC Chelsea. Auf dessen Position, dem offensiven Mittelfeld, spielte "Schimpi" oft in der Jugend. Auch an seiner derzeitigen Aufgabe des rechten Verteidigers macht er die Offensivaktionen als größten Anreiz aus, denn "die Position wird immer wichtiger im modernen Fußball, der immer offensiver wird. So kann sich ein Außenverteidiger immer mehr nach vorne einschalten und daher auch viel im Spiel bewirken."

Profi in der Integration

Gemerkt, dass das nötige Talent zum Profifußballer vorhanden ist und der Traum realisierbar ist, hat er, "als ich in die Stronach-Akademie nach Wien gewechselt bin und später bei Salzburg in die zweite Mannschaft reinschnuppern durfte. Da hat sich herauskristallisiert, dass viel möglich ist, Holland war natürlich ein großer Schritt." Zwischen dem Weggang aus Neuhofen und dem Intermezzo bei der Austria lagen noch dazu drei Jahre in der Akademie des LASK. In der Gewöhnung an ein neues Umfeld tut sich Schimpelsberger nicht schwer. "Das ist schon ein großer Vorteil. Aber jetzt bin ich ja schon 3,5 Jahre bei Rapid, das hat sich also eingependelt", sagt der Wahl-Wiener.

Fit werden ist harte Arbeit

Langweilig wird dem früheren Leichtathlet trotz seiner sechsmonatigen Verletzungspause nicht. Täglich stehen Physiotherapie, Kraftraining oder Schnelligkeitsübungen an, ehe es im Jänner zurück ins Mannschaftstraining geht. Zudem interessiert er sich sehr für die Ernährungswissenschaft. "Damit kann man viel für den Fußball herausholen und sich einen Fitnessvorteil verschaffen." Die Freizeit, die bleibt, investiert er in Treffen mit Freunden und gemeinsame Zeit mit Freundin Alina, mit der er seit einem halben Jahr zusammenwohnt. Bald will er zusätzlich wieder 90 Minuten des Wochenendes in Bundesligapunkte investieren.

Michael Schimpelsberger bei seinem bislang letzten Bundesliga-Einsatz gegen Wacker Innsbruck.
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Foto: Cityfoto
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